Bye Bye Indo, hello Singapur, Marina Bay Sands und Grand Prix (17.09. bis 20.09.)
Etwas müde wache ich in meiner Unterkunft in Kuta dennoch recht früh auf und mache mich, nachdem ich dem Host noch die Postkarten mitgegeben habe, gemütlich auf zum Flughafen. Wie gedacht, alles kein Problem. Auch wenn sich hier in diesen engen Gassen und am Mopedparkplatz wohl nicht so oft Touris mit Gepäck auftauchen, denn ich werde schon neugierig begutachtet. Klar, die meisten springen in ein Taxi, haben einen Fahrer oder lassen sich auch fahren. Wäre aber auch langsamer gewesen, als einfach zu laufen.
Ich gehe zum ersten Sicherheitscheck, dann zum Check in mit der Airline Scoot, die ich noch nicht kenne, und dann zur Ausreise. Man weiß ja nie, wie lange das dauert. Aber hier warte ich nicht lange, und kann noch eine Kleinigkeit frühstücken, einen letzten Mangosmoothie. Die werde ich sehr vermissen. Dann gehe ich zum Gate, wo 45 Minuten vor Abflug schon alle eingestiegen sind. Ups. Das habe ich nicht erwartet. Aber egal, bin ja dabei. Auch der Flug ist sehr pünktlich und angenehm und die Ankunft in Singapur nach etwa 2,5 Stunden easy. Nur die Einreise dauert ewig. Und da ich mich im Marina Bay Sands eingemietet habe, würde ich das ja schon gerne so früh wie möglich beziehen. Aber ich muss weit über eine Stunde anstehen, bis ich dann zu einer Beamtin komme, die ich kaum verstehe. Sie meint es nur gut, aber ich habe auch schon viele komische Geschichten gehört, warum man nicht nach Singapur einreisen konnte, und da bin ich etwas verunsichert. Aber ich lächle freundlich und nicke einfach, wenn ich denke, das zu verstehen, was sie gesagt hat. Es klappt, und dann wartet der Koffer schon sehnsüchtig auf mein Erscheinen. Ich hab ihn auch vermisst. Hihi. Mit der U-Bahn, die wirklich easy zu finden ist, und vorherigem Routencheck mit Google gehts los in die Stadt. Das Ticket ist etwas kompliziert, weil die Kreditkartenfunktion nicht geht und ich nur große Scheine am Automaten bekommen habe, die dieser nicht nimmt. Dann kaufe ich eine Touristenkarte für 3 Tage, in dem naiven Glauben, dieses auch gut zu nutzen. Mit 30 Dollar nicht gerade wenig, und ich muss mich erst mal wieder an die teuren Preise und eine andere Währung (Singapur-Dollar) gewöhnen. So kann ich dann aber endlich den Weg antreten, einmal umsteigen und dann eine gute Stunde Fahrt im klimatisierten, nicht allzu vollen Wagen des "MRT", die öffentliche U-Bahn hier. Wie eben die KVB, nur auf Singapurisch und doch besser durchdacht :D
Und dann steht es da, das famose, weltweit bekannte und wohl unter den meist fotografiertesten Hotels der Welt: Das Marina Bay Sands, das kleine, hohe Raumschiff. Ich checke ein und finde es etwas schade, dass ich nur in Stock 17 (von 54 bewohnbaren) untergebracht bin. Leider ist auf meine Nachfrage aber auch kein höheres möglich, und so gehts dann in den 17. Stock. Das Zimmer ist sehr toll und geräumig. Da es ein Eckzimmer ist, mit Blick auf Stadt und Garten. Genial.
Ich verweile aber nicht sehr lange, denn ab 5 kann ich in die Club Lounge 55 zu free drinks und Canapés, was ich mir nicht entgehen lasse. Nach einem Wodka-Lemon und paar Snacks ist es schon fast dunkel, und ich beschließe, direkt mal in den Infinitypool zu gehen. Der ist nur für Gäste zugänglich und auch vielfach auf Fotos vertreten. Allerdings auch extrem überlaufen und es tummeln sich extrem viele Menschen hier. Zunächst dachte ich, hoffentlich ist es nicht peinlich, wenn ich mich da ein bisschen selbst in Pose setzen und fotografieren will. Aber als ich mir das Geschehen so betrachte, wäre es eher peinlich, keine Fotos zu machen. Denn wo man auch hinsieht... Fotos, Fotos, Fotos. Wirklich keiner genießt es einfach so. Dann mische ich mal munter mit, genieße aber auch die fantastische Aussicht, die man von hier oben hat. Gepaart mit dem Poolfeeling natürlich noch mal genialer. Leider ist aktuell die Luft in Singapur, bedingt durch gefährliche Waldbrände in Indonesien, sehr schlecht, es gibt viele Schilder, die darauf hinweisen, dass die Werte gesundheitsschädlich sein können, und man auf sich achten soll. Zudem liegt eine richtige Dunstglocke über der Stadt, was wirklich schade ist.
Man sieht aber die beleuchteten Häuser natürlich, nur viel weiter kann man dann auch nicht schauen. Und dann schaue ich mir das Treiben noch eine Weile an und gehe dann ins Zimmer. Das wirklich bequeme Bett erwartet mich schon und ich schlafe wirklich gut.
Singapur im Zeichen des Grand Prix
Die Nacht war super und das Bett endlos bequem. Ich wache recht früh auf und mache mich auf in Richtung Club 55, wo ich mein Frühstück genießen will. Die Lounge ist im 2. Turm, ich bin im 3. Turm, und deshalb muss ich etwas laufen, um hinzukommen. Im Übrigen steht an diesem Tag vermutlich der Umzug in ein anderes Zimmer um. Denn am Abend gab es eine kleine Umfrage, und die habe ich nicht mit "exzellent" bewertet, weil ich etwas enttäuscht war, dass ich "nur" im 17. Stock und nicht höher sein kann. Und dann rief mich direkt ein Manager an, sie könnten mir eine Suite im 40. Stock anbieten. Das wollte ich mir dann aber noch mal überlegen, weil ich mich schon ausgebreitet hatte und denke, eigentlich unnötig. Außerdem mag ich mein Eckzimmer mit der Rundumaussicht auf Stadt und Garten. Ich gehe aber erst mal frühstücken und beschließe, mir das Zimmer trotzdem mal zeigen zu lassen. Immerhin bin ich nicht so oft hier. Das Frühstück ist auch mega und ich lasse mir sehr viel Zeit und esse mich durch alles, was ich mag. Dabei ein bisschen Zeitung lesen und die Aussicht genießen, wenn auch gedämpft durch den Dunst, der durch die Waldbrände in Indonesien in der Luft liegt. Danach gehe ich zurück und kurze Zeit später steht der Manager persönlich vor der Tür und geleitet mich zu Turm 1, 40. Stock. Es öffnet sich die prachtvolle Suite (normal um die 1.400 Euro die Nacht) und siehe da, es ist auch ein Eckzimmer. Daher beschließe ich, weil mir versichert wird, dass ich mein Gepäck nicht selbst hinbringen muss, dass ich umziehe. Aus dem alten Zimmer nehme ich noch die Kosmetiksachen mit, so viel Zeit muss sein. Und dann kommt der "Gepäckfahrer" und es wird schnell umgezogen.
Im neuen Zimmer breite ich mich genau so, wenn nicht noch mehr aus und bestaune die Aussicht. Auch sieht man sehr gut die Strecke für den Grand Prix, der am Wochenende stattfindet, und alles ist schon in F1-Stimmung hier. Das merkt man überall.
Ein wenig lasse ich mich sogar auch davon anstecken, es hat was Spannendes. Tagsüber arbeite ich, denn es ist auch sehr drückend, unangenehm warm draußen. Aber weil ich ja auch was sehen will, gehe ich am frühen Abend raus und will eine kleine Runde durchs "Veedel", die Marina Bay, drehen. Bis ich einmal um den Lake drum bin, dauert es etwa 30 Minuten. Zwischendurch denke ich mir, ach so sieht das, wo ich gerade luxuriös hause, also von außen aus. Sehr schick und beeindruckend. Am Wahrzeichen von Singapur, dem Schutzpatron "Merlion", tummeln sich die Touris und auch ich schieße natürlich das ein oder andere Foto. Und blicke immer wieder Richtung Hotel, weil es einfach ein Magnet ist. Es wird langsam aber sicher dämmrig und dann erfahre ich noch, dass man heute noch auf Teilen der Grand Prix Strecke laufen darf. Das lasse ich mir natürlich nicht nehmen und gucke mal, wie weit ich komme. Nicht, dass ich nicht mehr die Kurve kriege. Haha.
Auch wenn ich kein wirklicher Fan bin, finde ich es mega cool, auf der Strecke zu spazieren. Wann hat man schon mal die Chance dazu, auch auf Singapurs Straßen zu laufen, die jetzt gesperrt sind. Und so zieht sich der als kurz geplante Veedels-Spaziergang doch in die Länge und ich laufe und laufe... und dann passt es von der Zeit, dass ich mir noch die Lichtershow im Gardens By the Bay ansehen kann, denn die startet gleich. Am Abend vorher habe ich sie vom Balkon aus gesehen, aber durch den heftigen Autolärm der Straße war die Musik kaum zu hören. Ich komme genau pünktlich und setze mich auf eine Treppe und beobachte den Einklang von Musik und Lichtershow. Etwa eine Viertelstunde lang wird was geboten. Was ich besonders passend für mich finde, dass diese Show an diesem Abend, und scheinbar wechselt sie immer oder oft, "die Reise durch Asien" heißt. Ein Match, möchte man sagen. Danach gehe ich mit den anderen Besuchern im Strom über die Dragonfly Brücke mit Blick auf das nun abendlich beleuchtete Marina Bay Sands zurück. Ich laufe auch im Hotel noch eine kleine Runde am Pool entlang, den ich aber eher meide, da ich von meinem abendlichen Besuch darin einen Ausschlag bekommen habe. Etwas schade, aber ich fand ihn auch nicht sehr warm und eine Erkältung will ich ja auch ncht riskieren. Ich hatte meinen Moment mit ihm :D
Außerdem erkunde ich noch die Restaurants und Clubs oben und dann gehe ich ins Zimmer. Mittlerweile bin ich so wach, dass ich gar nicht schlafen kann, und daher werden neue Berichte verfasst und die Bilder mal gescheit sortiert, sodass ich sie auch endlich mal hochladen konnte. Bis um 4 Uhr sitze ich also da.... und dann sind diese Zeilen hier leider einfach weg. Sehr ärgerlich. Aber nun habe ich mich ja ein zweites Mal dran gesetzt und es ist wieder da. Trallala.
Dann gehts zum Schlummern, denn am nächsten Tag möchte ich nach Chinatowm und Little India und sehen, was noch so kommt. Ich habe keine festen Pläne und das ist auch gut so. Gut auch, dass ich das teure Dreitage-Ticket habe. Viel genutzt :D
Der letzte ganze Tag in Singapur startet auch wieder entspannt, gut geschlafen und fit gehts zum Frühstück. Wieder ausgiebig mit Zeitung genießen. Irgendwie macht es Spaß, denn alle Angestellten begrüßen mich persönlich "Hello Miss Krauss". Das klingelt mir immer in den Ohren, weil es wirklich jeder von überall ruft. Witzig, aber auch natürlich ein Zeichen des guten Service, was dieses Hotel ja auch definitiv ausmacht.
Nach dem Frühstück gehe ich wieder aufs Zimmer, arbeite etwas, und mache mich am Nachmittag dann auf in Richtung Little India und Chinatown. Wow, ich nutze mal die Metro. Little India ist ganz süß, auch wenn ich es mir ein wenig anders vorgestellt hätte. Es ist irgendwie kleiner, als ich erwartet hätte. Allerdings spaziere ich auch nur etwa 1.5 Stunden durch die - vermutlich - Hauptecken. Es gibt viele Läden und auch einen ganzen Basaar, nenne ich es mal, voller Kleider und Schneider, die einem was zusammenschneidern. Leider ist die Luft in der Markthalle richtig schlecht, und von unten zieht auch noch der Geruch von der Essenshalle samt Fischgeruch hoch, da muss ich leider früher raus. Die Straßen sind hübsch dekoriert und ich besichtige noch einen Tempel. Dann gehts zum nächsten Ziel, wieder mit der Metro: Chinatown. Hier ist es schon etwas größer und mehr los. Auch sieht man hier viele Touris, was in Little India doch sehr rar war. Ich streife über einen Streetmarkt, besichtige den Buddhatempel und kaufe mir Tigerbalsam. Irgendwie muss ich ja auch noch das Geld ausgeben, das ich unnötigerweise so viel abgehoben habe. Dann schlendere ich wieder umher und nach 1,5 Stunden nehme ich wieder die Metro zurück zum Hotel. Es ist immer noch drückend heiß und man ist nur am Schwitzen. Normalerweise würde ich die 2 KM bis zum Hotel laufen, um noch was zu sehen, aber es ist zu warm und ich muss ja noch mal die Metro nutzen. Im Hotel geht es für mich erst mal wieder hoch, zum täglichen Poolspaziergang und auf die Aussichtsplattform "Skypark", die, genau so wie der der Infinitypool, nur den Gästen des Hotels vorbehalten ist. Der Himmel wirkt heute Abend irgendwie klarer, und so hat man eine gigantische Aussicht, auch auf die beleuchteten Strecken des Grand Prix de Singapore, die jetzt schon lange gesperrt sind. Ich freue mich noch mal, dass ich die Chance hatte, darüber zu laufen. Und von oben und mit der starken Beleuchtung wirkt es einfach auch toll. Und so wird aus dem kleinen Walk da oben doch ein Zeitvertreib von 2 Stunden, den ich da oben mit der Sicht verbringe. Wieder mit der Lichtershow der Gardens By the Bay, nur dieses Mal eben von ganz oben. Viel Musik hört man aber nicht, weil die Bar im Hintergrund hier oben auch laut ist und Musik spielt. Dann gibt es noch eine Wassershow vor dem Hotel, also volles Programm. Mit einem Eis (günstige 6 Euro) schaue ich mir es an und verfolge anschließend noch, wie ein Heli seine Runden durch die Marina dreht, vermutlich zur Sicherheit, oder schon zum Üben für den Grand Prix zum Filmen aus der Luft. Jedenfalls ist es mit der Kulisse und wagemutigen Sturzflügen und co echt ein faszinierendes Schauspiel. Dann geht es aber auch wieder zurück ins Zimmer, wo ich eigentlich packen muss. Ich hatte mir für den letzten Morgen noch mal vorgenommen, noch mal in den Pool zu gehen, aber ich habe echt keine Lust, den Ausschlag noch mal schlimmer werden zu lassen, deshalb asse ich es und gehe schlafen. Packen kann ich dann morgen. Heute ziehe ich auch nicht die Vorhänge zu, sondern schlummere mit der fabelhaften Skyline von Singapur ein. Good night, Miss Krauss.
Per Bus von Singapur nach Malaysia
Da ich mir ein paar Kosmetiksachen aus dem Hotel mitnehmen möchte, träume ich schlecht und bin nicht ganz so erholt, wie gewünscht. Ich mache mir Gedanken, wie ich das alles verpacken und tragen soll. Aber da ich heute per Bus weiterreise, ist es schon mal egal, was so landet. Aber erst mal zum letzten Frühstück, Morning Miss Krauss, fast schon eine liebgewonnene Tradition. Heute frühstücke ich nicht so lange, denn ich muss noch packen und will noch eine letzte Runde über den Pool und das Skydeck bei Tageslicht drehen. Gesagt, getan, und auch wenn es ein toller Ausblick ist, so ist er doch am Abend einfach um Welten besser. Trotzdem wollte ich es auch noch mal bei Tageslicht gesehen haben. Dann gehts zum Packen, klappt alles wunderbar, und zum Checkout. Mit Grab gehts dann zur Bushaltestelle. Im Vorfeld hatte ich mir bei "busonlineticket.com" mein Ticket gekauft. Es war gar nicht so einfach, weil es so viele Anbieter für diese Strecke gibt, und viele haben schlechte Bewertungen. Allerdings frage ich mich, was so die Erwartungshaltungen sind. Ich entscheide mich für die KKKL Group, die vom Kovan Hub abfährt. Um 2 geht mein Bus, um viertel vor 1 gehts vom MBS weg zum Busbahnhof. Aber auch den habe ich mir anders vorgestellt. Es ist zudem ein riesiger Essensmarkt, durch den ich meine Runde drehe auf der Suche nach einem kleinen Büro für den Busanbieter. Aber ich finde nichts und laufe dann zu einem Bus des Unternehmens, wo ein Fahrer ist. Er schickt mich zu einem mini Büro, das man wirklich nicht so schnell finden kann, genau gegenüber des Abfahrterminals "Kovan Hub 206". Dort erfahre ich die Nummer meines Busses und gehe wieder zurück. Um kurz vor 2 gehe ich noch mal zu dem Bus, und dann wird der kleinere dahinter genommen, auf dem etwas anderes steht. Aber mir egal. Laut Ticket wird die Fahrt mit knapp 3 Stunden angegeben. Das soll sich aber als definitiv nicht wahr rausstellen, also immer Vorsicht, wenn das mal jemand macht.
Unsere kleine Reisegruppe, bestehend aus 6 Leuten plus Fahrer, startet mit einem 30-Mann-Bus ganz entspannt in Richtung Melacca, Malaysia. Der Bus ist zwar nicht sonderlich modern und hat auch kein WLAN an Bord, wie oftmals im Internet geschrieben wird, aber hat viel Beinfreiheit und ich schlafe die erste Stunde, bis wir zum Checkpoint kommen, wo man ausreisen muss. Und das ist eine Vollkatastrophe. Es gibt etwa 10 Automaten, alle werden aber auf 2 verteilt, sodass sich ewige Schlangen bilden. Und da dies ein Busterminal ist, stehen in dieser Halle mal locker so um die 300 Leute rum. Und ich mittendrin und lasse mich wild umherschicken. Mein Versuch, die anderen aus dem Bus nicht aus den Augen zu verlieren, ist dadurch leider kläglich gescheitert, weil mir auch keiner gesagt hat, wo ich den Bus überhaupt finde, ob es vielleicht ein Zeitfenster gibt... Wie auch immer. Leider kann ich nicht am Automat ausreisen und soll zu einem Beamten gehen. Herrlich, eine Riesenschlange, bestimmt hundert Leute, steht schon da. Insgesamt gibt es ca. 50 Schalter. Und 2 besetzt. Das kann ich echt nicht fassen. Es dauert unfassbar lange, weil es auch noch irgendwie eine Sonderschlange gibt, durch die ab und an mal jemand darf. Und das dauert dann noch länger. Insgesamt stehe ich da also so um die 1,5 Stunden und werde wirklich sehr nervös, was den Bus angeht. Ich male mir schon die wildesten Sachen aus. Mein Gepäck ist noch darin. Ich werde echt nervös und muss immer wieder mit dem Kopf schütteln, wie wenig Personal hier sitzt. Irgendwann kommt mal eine dritte dazu, aber das macht es dann auch nicht mehr aus. Dann wollen sich noch meine Freunde aus China vordrängeln, mit dem Versuch mir zu erklären, sie müssen zum Bus. Netter Versuch. Da wir am Busterminal sind, und jeder mit dem Bus ankam, muss hier jeder zum Bus. Und dann erkläre ich nur kurz, dass ich keinen vorlassen kann, weil ich selbst wohl die letzte bin, auf die man wartet. Ich werde wie ein Auto angesehen und dann geht mir diese Dame so sehr auf den Zeiger, als sie mir immer weiter auf die Pelle rückt (die Chinesen und ihr Kuschelmodus), dass ich sie ab und zu strafend ansehen muss. Immerhin bin ich selbst sehr unruhig, beruhige mich dann aber, dass ich Geld, Handy und Ausweis ja immerhin hier habe und mein Gepäck schon irgendwie wieder auftaucht, sollte der Bus weg sein. Ich denke mir zwar, dass man mit dem Prozedere vertraut ist, aber dennoch weiß ich nicht, wie das hier gehandhabt wird. Persönliches Pech? Oder Professionelles Performen? Dann bin ich endlich dran, ganz tapfer um meinen Platz gekämpft und die Chinesin, die zum Bus muss (eieiei, da kann ich immer nur noch weiter den Kopf schütteln) schön hinter mir gelassen. Dann gehe ich raus und suche unter den tausenden Bussen den Bus, mit dem ich gekommen bin. Glücklicherweise habe ich mir in etwa gemerkt, wie er aussieht, und die Nummer mit aufgeschrieben. Alle sind schon drin und mussten auf mich warten, aber ich konnte ja leider nichts dafür. Dann kommt der Fahrer, der wiederum mich gesucht hat, und es geht endlich weiter. Langsam fährt das Adrenalin wieder runter. Wenn das bei der Einreise nach Malaysia auch so ewig dauert, kommen wir nie an.
So ein Chaos bei Ein- und Ausreise wie in Singapur habe ich echt noch nie erlebt. Schlimm.
Die Einreise jedoch geht ruckzuck, denn es sind etwa 15 Schalter besetzt. Denn alle, die ausgereist sind, wollen ja auch einreisen. Dann noch das Gepäck gescannt und nach ca. 15 Minuten sind alle wieder im Bus und es geht weiter. Mittlerweile haben wir die 3 Stunden überschritten, aber das lag auch am Prozedere. Dann fahren wir weiter, einmal wird noch gestoppt, weil getankt werden muss, dann gibt es noch so eine Pause von 30 Minuten und es geht weiter zum Ziel. Zwischendurch fällt mein Blick öfter mal auf den Fahrer, der Zuckungen hat, sich in jeder erdenklichen Körperöffnung rumbohrt, Pickel an Kopf und Wange drückt und was weiß ich nicht alles. Aber hey, er ist nett. Und ist ja eine lange Fahrt...
Die dann, bei Ankunft, sage und schreibe 7 Stunden gedauert hat, nicht wie angegeben knapp 3. Auf dem "Rasthof" habe ich mich noch mit einer von hier unterhalten, die ihr Brot mit mir teilt, weil ich noch kein Bargeld habe und ich mir nichts kaufen kann, und sie gibt mir noch Tipps für Melacca. Am Busbahnhof dann endlich angekommen werden wir mitten auf der Straße an einem Graben ausgesetzt. Das fängt ja gut an, denke ich mir. Aber klappt alles, dort am Busbahnhof sind zwar schon fast alle Geschäfte zu, aber ich kriege noch Geld, eine Sim-Karte und Fritten bei McDoof. Und dann rufe ich Grab und fahre für 2 Euro zu meinem Hostel. Ein krasser Kontrast: Vom Luxushotel zum Hostel. Aber es ist recht nett, ich habe ein eigenes Zimmer mit Balkönchen, kann sogar noch meine Sachen waschen (1 Euro für eine ganze Trommel, nicht 7 Dollar für eine Socke) und gehe dann ins Bett. Scheinbar sind die Moskitos hier mehr vertreten, also aufpassen. Gute Nacht aus Melacca.
Die weitere Reise in Malaysia kannst du dann hier
verfolgen.
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