Von Kratie in Kambodscha nach Don Det in Laos (10.11.)
Wie erwartet war die Nacht nicht so berauschend. Wie eigentlich immer, wenn ich so einen Reisetag vor mir habe. Zumal hier die Unbekannte Grenzüberquerung und Ticket vom TukTuk-Fahrer dazu kommt. Um viertel vor 7 sitze ich oben im Restaurant. Die Leute, die die Kayak-Tour machen, sind schon da und futtern ihren Kürbiskuchen und lauschen den Instruktionen und Infos, die wir tags zuvor auch erhalten hatten. Die lieben Leute vom Gasthaus haben mir auch angeboten, dass ich früher Frühstück haben kann, aber da ich so früh nix essen kann, bestehen sie drauf, mir dann ein kleines Lunchpaket, bestehend aus einem Sandwich und einem Bananenmuffin, mitzugeben. Total nett und dieses Gasthaus war wirklich toll. Um zehn nach 7 hupt es dann unten und ein Mini-Mini-Mini-Van steht vor der Tür. Mist, das ist dann wohl meiner. Der Koffer findet noch Platz im Kofferraum und ich setze mich auf einen Zweiersitz, wo ich nicht gerade sitzen kann, weil genau dieser Zweier extrem eng ist. Natürlich steigt dann auch noch einer ein. Giovanna, die mit auf der Kayaktour war, ist auch im Bus. Und dann kommt noch einer dazu und der Platz wird enger und enger. Ich rede mir gut zu, sind ja "nur" 2 Stunden Fahrt. Die Straßen sind erstaunlicherweise auch ziemlich gut und wir fahren ganz gut durch. Immer mal wieder halten wir, weil jemand am Wegesrand was will. Es sieht so aus, als wäre diese Tour wirklich privat organisiert. Die Route, die direkt über die Grenze geht, gibt es angeblich nicht mehr. Aber das glaube ich nicht so recht. Später erfahre ich dann aber von ein paar Reisenden, dass Kratie nicht der beste Ort ist, um nach Laos einzureisen. Weil sie dort die "guten" Routen eher unterschlagen. Dann passiert es doch und es steigt noch einer ein, sodass wir auf dem engsten Platz im Bus zu Viert sitzen. Richtig Kacke. Außerdem sitze ich noch genau vor dem ungesichterten Gepäck, das mir auch noch alle Nase lang auf den Kopf fällt. Aber glücklicherweise geht es verhältnismäßig schnell und wir sind nach ca. 2 Stunden in Stung Treng, wo es heißt, den Bus zu wechseln. Über die ganze Tour hatte ich schon Vieles gehört: Dass man hier recht lange warten muss, und dass man auf der laotischen Grenzseite auch mal ewig auf den Bus warten kann. Mal sehen. Wir können uns in ein kleines Restaurant setzen, mit WLAN, was zu trinken und essen, wenn man will, und Ventilator. Also gut aushaltbar. Wir sind zu Viert, Giovanna und ich und ein österreichisches Paar. Ich bin ganz froh, dass ich nicht alleine bin. Es heißt, der Bus kommt in etwa einer Stunde. Aha. Warten wir mal ab. Aber tatsächlich. Wir steigen ein und es ist sogar verhältnismäßig viel Platz, ich konnte einen Platz an der Tür ergattern und habe die Beinfreiheit meines Lebens. Natürlich sind auch viele Locals mit an Bord, und wir drehen erst mal eine Runde um den Block, wobei die Damen an Bord aus dem Bus raus einkaufen. Früchte und Co. Dann steigt eine aus (wohlgemerkt: wir befinden uns 2 Minuten Fußweg von dort, wo man uns eingesammelt hat) und wir drehen eine weitere Runde, wo wieder was eingekauft wird. Dann wird gequasselt, telefoniert und wieder eine Runde gedreht, bis nun endlich jeder was eingekauft hat und nach 20 Minuten Runden drehen geht es dann endlich mal weiter. Die Fahrt ist okay, eben weil ich viel Platz habe, nur die Straßen werden wieder schlechter, Kambodscha sagt noch mal Bye Bye ;) An der Grenze, nach etwa 1,25 Stunden Fahrt, wird dann einfach kommentarlos die Tür aufgemacht und wir sollen aussteigen. Auf Rückfrage, wohin, oder was passiert, zeigt er nur zum Gebäude, was wohl die Grenze sein soll. Echt mal scheiße organisiert. Dann latschen wir mit Sack und Pack dahin und erreichen ein leeres Gebäude. Irgendwann schauen wir mal in einen Raum und entdecken, wo wir unseren Stempel kriegen können. Die Halle ist voller Leute, die einreisen, aber wir wollen ja raus. Freundlicherweise begnügt sich dann mal einer und lässt uns ausreisen, und netterweise dürfen wir dafür auch noch jeder 2 Dollar blechen, einfach so. Diese Korruption und Schmiergelder hier sind echt nervig. Aber was will man machen, wir wollen schnell durch und hoffen, dass wir dann bald in Don Det sein können. Mit dem Pass in der Hand laufen wir dann wieder mit Sack und Pack durch herrenloses Gebiet auf die Seite, wo wir unser Visum (on arrival) erhalten können. Es ist sehr verlassen alles, und in einem Zimmer müssen wir dann jemanden wecken, damit wir einreisen können. Das geht dann recht easy, Passbild abgeben, Dokumente ausfüllen, 30 Dollar zahlen... Und dann werde ich vom nächsten Beamten gerufen, um meinen Pass zu holen, und darf wieder 2 Dollar blechen. Da hat man echt schon die wildesten Stories gehört, aber echt nervig, muss ich sagen. Einfach so "because we are here". Oder "because the stamp". Pff. Dann sind wir Vier alle versorgt und hoffen, dass der Bus bald kommt. Wir wissen nicht mal, auf wen oder was wir genau warten sollen. Und so vergeht die Zeit, Stunde um Stunde, das Klo kostet auch noch Geld, es gibt nichts zu Essen oder Trinken zu kaufen (wir sind glücklicherweise noch versorgt) und immer mal wieder fährt ein Bus mit Leuten vor, die einfach mit dem Bus durchreisen. Immer und immer wieder. So viel zum Thema. Und wir sitzen da und warten. Und warten. Glücklicherweise ist es heute nicht so brutal heiß und wir können auch im Schatten sitzen. Da hätte es uns auch schlechter treffen können. Trotzdem nervig. Von anderen habe ich gehört, dass sie über 5 Stunden auf den Bus warten mussten. Und ich hatte noch gehofft, dass es uns besser trifft. Immer mal wieder taucht einer auf, der Geld wechseln will, was wir nicht machen, und dann noch einer, der vermeintliche Infos über unseren Bus hat. Erst heißt es, wir warten noch auf andere Leute. Dann nach einer halben Stunde, der Bus sei kaputt. Dann wieder, er komme bald. Dann nach 2 Stunden, er wäre auf dem Weg. Der Typ verschwindet dann aber immer schnell wieder und ist erst mal eine Zeit weg. Nach 4 Stunden taucht endlich ein Bus auf, ein Typ mit Kind steigt aus und es ist scheinbar unser Mann. Endlich. Mittlerweile sind wir schon 9 Stunden unterwegs, für gerade mal 160 Kilometer. Abartig. Dann will er die Tür aufmachen, aber die klemmt, sodass die anderen drei hinten reinklettern und ich vorne neben dem Kleinen sitze. Und dann sind wir nach 15 Minuten Fahrt in Nakasang, von wo das Boot nach Don Det übersetzt. Wir sind echt alle entsetzt, wie unfähig die Leute hier in der Orga sind. Man hätte ja einfach jemanden schicken können, weil es so nah ist. Wir haben einfach wertvolle Zeit mit Warten verprasst. Dann holen wir noch Geld, weil es auf der Insel wohl keinen ATM gibt (was aber nicht stimmt, man kriegt dort überall Geld gegen kleine Gebühr), und verpassen das Boot. War ja klar. Aber dann heißt es, nachdem wir unser Ticket in dem kleinen Häuschen am "Hafen" getauscht haben, dass wir in ein Boot einsteigen sollen. Das ist aber mitten im Wasser an einem kleinen Steg, den man nur über 4 wackelige Holzbretter in etwa 150 Meter Entfernung erreicht. Na genial, und das mit Koffer. Hier ist das erste Mal, wo ich den Koffer nicht gut finde. Glücklicherweise ist Reinhard, der Österreicher, so nett und hilft mir. Dann steigen wir in eine klapprige Nussschale, die schon paar Löcher hat, und tuckern endlich Richtung Don Det. Es ist noch hell, was schön ist, und so kann man direkt den ersten Eindruck der "4.000 Inseln", wie die Gegen hier genannt wird, genießen. Denn überall guckt ein bisschen Baum raus, was hier als eigene Insel gezählt wird. Es wird schnell klar, warum die Gegend so heißt. An dieser Stelle ist der Mekong über 14 Kilometer breit und somit kann sich viel ansiedeln. Sehr hübsch, muss ich schon sagen. Dann kommen wir nach 10 Minuten ca. an, noch einmal raus aus dem Boot, was verhältnismäßig leicht ist, und einen mehr oder weniger asphaltierten Weg hoch. Ich hatte im Vorfeld schon erfahren, dass die Insel nicht wirklich über asphaltierte Wege verfügt, und deshalb habe ich mich für eine Unterkunft direkt am Anleger entschieden, damit ich nicht so weit zu schleppen habe. Und das war auch eine gute Entscheidung, wie sich dann im Laufe der kommenden Tage rausstellte. Mit Koffer ist es hier kein Spaß, denn alles ist Erde und Schlamm und Steine. Wir verabschieden uns und freuen uns alle, dass wir nun nach 10 Stunden Anreise endlich am Ziel angekommen sind. Ich biege nach rechts ab und bin in 1 Minuten am Eingang, wo ich schon im Suksan Guesthouse empfangen werde. Hier habe ich 5 Nächte gebucht, in einem Bungalow mit "Aussicht". Leider ist das ganze Gelände gerade eine einzige Baustelle, und die hübsche Veranda mit Bar und Restaurant, weshalb ich mich auch für diese Unterkunft entschieden hatte, wurde abgerissen und neue Bungalows entstehen. Echt traurig und trist anzusehen. Man bringt mich dann zu meinem Bungalow, ganz am Ende des Geländes, direkt am Wasser, aus Holz und mit kleiner Veranda und Hängematte. Die Hütte ist sehr basic, aber recht nett. Da die Sonne gerade untergeht, lege ich mich erst mal in die Hängematte und genieße den hübschen Anblick. Die Sonne taucht den Mekong und die 4.000 Inseln in wunderschöne Farbtöne, die sich fast im Sekundentakt wieder verändern. Richtig schön. Genau das richtige nach diesem nervigen Tag. Dann unterhalte ich mich noch eine Weile mit meinem Nachbarn Sebastian, packe aus und gehe dann noch was essen und eine kleine Runde durch das "Dorf". Auch wenn es nicht viel Zeit im Bus war, bin ich doch echt platt und freue mich aufs Bett und auf 5 Tage hier, in denen ich gemütlich die Gegend erkunden und ausruhen kann. Die Hütte hat keine Fenster, nur Läden, die so halbherzig verschlossen werden können, und so ist natürlich der Geräuschpegel von draußen recht hoch - Natur, was völlig fein ist, aber natürlich auch Musik und die aufdringlichen Motorgeräusche der Boote, die hier vielfach vorbeifahren.
5 gemütliche Tage auf Don Det auf den "4.000 Islands" (10. bis 15.11.)
Da ich echt platt war, habe ich schnell geschlafen und wache dann noch mehr oder weniger pünktlich zum Frühstück auf. Das gibt es von 6 bis 9, allerdings hieß es, später wäre auch kein Problem. Das nehme ich dann mal so an. Ab 5 Uhr morgen war ich öfter wach, weil da die Boote schon echt laut zu hören sind. Dann gehe ich gemütlich zum Frühstück, das Wetter ist jetzt noch nicht so umwerfend, und esse auf einem provisorischen Schiff, weil oben ja gebaut wird. Echt mega schade und ich finde, das hätte das Gasthaus vorher ankündigen müssen. Denn die Bilder, die bei Booking drin sind, sind schlicht und ergreifend nicht mehr aktuell. Es ist ein richtig hässliches Gelände. Das Frühstück ist nichts Besonderes, aber für den ersten Hunger total ausreichend. Ei, Brot und Früchte und Kaffee/Tee, so viel man will. Für den Tag habe ich mir aber vorgenommen, nix groß zu machen, außer im Bett oder der Hängematte rumzuflätzen und zu relaxen. Da das Wetter eh nicht so toll ist, passt das perfekt und ich habe heute auch keinen inneren Drang, was zu unternehmen. Habe ja noch 3 weitere Tage. Da heute der 11.11. ist, bin ich das erste Mal seit meiner Reise etwas wehmütig und wäre lieber in Köln, zumal Bilder und Videoanrufe vom jecken Treiben es nicht besser machen. Aber man kann nicht alles haben und das ist auch okay so. Ein bisschen bin ich durch die Mädels dann ja doch dabei :) Von meiner Veranda aus kann ich viele bunte Schmetterlinge beobachten und gegen Abend mache ich mich dann doch noch mal auf in Richtung kleiner Spaziergang. Aber nicht wirklich weit. Dann geht es noch mal essen, dieses Mal mit Gundy, die ich in der Unterkunft kennengelernt habe, und dann schon wieder in die Hütte. Das Wetter ist so bedeckt, dass es auch keinen Sonnenuntergang zu sehen gibt und außerdem ist es verhältnismäßig kühl mit 24 Grad. Haha. Man gewöhnt sich schon an die Hitze. Am Abend schaue ich mir noch an, was man hier so machen kann, und auch, was die Nachbarinsel Don Khone zu bieten hat. Denn da ich nun fit bin und ausgeruht, kann der nächste Tag gemütlich ein bisschen Sightseeing bringen. Gute Nacht :)
Einmal um Don Det spazieren und im Regentanz enden (12.11.)
Gemütlich in den Tag gestartet und in der Bude "geruht" geht es am Nachmittag dann doch mal raus, ich denke mir, einfach mal loslaufen. So geht es in Flipflops am Nachmittag mal eine Runde auf der "Sonnenuntergang"-Seite einen Weg entlang. Erst durch das kleine Dörfchen, mit den vielen Bars, Restaurants und Hotels, und man sieht auch, dass hier viel gebaut wird. Auch hier wird es wieder spannend, wie es sich entwickelt in den nächsten Jahren. Dann führt der asphaltierte Weg auf einen Erdweg weiter. Die Landschaft gefällt mir auf Anhieb supergut, hat was sehr idyllisches, immer den Mekong im Blick. Da es viel geregnet hat die letzten Tage, sind die Wege noch recht matschig, teilweise über die ganze Breites des Weges. Da muss man dann immer mal ein bisschen hüpfen oder halt doch im Batsch landen. Ich laufe die insgesamt 4,5 Kilometer bis zu der alten Eisenbahntrasse, die jetzt als Brücke zwischen Don Det und Don Khone dient. War gar nicht mein Plan, aber der Spaziergang war einfach zu nett, um ihn abzubrechen. Daher gehe ich auch mal kurz rüber und schaue mir die Wege an, denn ich hatte überlegt, an einem der nächsten Tage mal einen Roller zu mieten. Viele meinten aber, Fahrrad wäre besser. Von den Wegen ginge es sogar, da habe ich weitaus Schlimmeres gesehen, aber mit dem Roller in dem teilweise heftigen Matsch steckenbleiben ist sicherlich kein Spaß. Mal überlegen. Zwischendrin komme ich an Stellen vorbei, wo sich die Natur ihr Revier wieder zurückerobert hat, in Form von eingestürzten Plätzen, die zu nah am Ufer gebaut wurden. Das denke ich mir teilweise bei vielen kleinen Häuschen, die direkt über dem Wasser ragen. Denn zur Regenzeit ist der Mekong noch mal eine ganz andere Hausnummer. Wir haben es aktuell aber sehr idyllisch :) Immer wieder trifft man beim Spazieren hier auch die unterschiedlichsten Tiere: Kühe, Wasserbüffel, Enten, Gänse, Hunde, Katzen, Hühner... Und viele Schweine. Die sind aber mehr als "Wachschweine" gedacht, denn sie sind am Haus angebunden und grunzen munter und nicht zu überhören, wenn man sich nähert. Hunde wiederum laufen hier einfach so rum. An der Leine werden dann nur die Kühe ausgeführt, auch von den Kleinsten (den Jüngsten, den ich mit Kuh und Leine gesehen habe, schätze ich auf 3). Eben ein ganz anderes Leben. Obwohl man es in Deutschland ja auch mal probieren könnte, mit einer Kuh Gassi zu gehen. Haha. Die Aussicht auf der Brücke zwischen den beiden Inseln ist toll, nur leider zieht es gerade zu und ich fürchte, dass ich nicht mehr trocken heim komme. Deshalb mache ich mich auf, und entscheide mich, die "Sonnenaufgang"-Seite zurück zu laufen. Dann habe ich die Insel einmal umquert, was sehr gut gemütlich in 2 Stunden etwa machbar ist.
Leider fängt es wirklich an zu regnen, erst nicht so schlimm und ich finde es sogar irgendwie charmant. Dann wird es aber immer heftiger und der Weg wird eine einzige Rutschbahn. Ich komme irgendwie nicht voran. Die eh schon aufgeweichten Pfade werden noch matschiger und irgendwann muss ich die Flipflops ausziehen und barfuß weiter laufen, nachdem ich ein paar Mal fast zum Schlammcatchen aufgefordert wurde. Mittlerweile macht es auch nicht mehr so viel Spaß, aber ich habe ja keine Wahl. Ein paar Neuankömmlinge kommen mir entgegen, pitschnass, auch das Gepäck, und ich denke, okay, wir hatten auch eine nervige Anreise, aber mit dem Wetter sehr viel Glück. Dann erreiche ich endlich irgendwann wieder das Dörfchen, das dann auch ein wenig asphaltiert und somit wieder schuhfreundlicher ist, und ich bin froh, als ich dann im Bungalow bin. Ich gehe noch duschen und dann was essen. Dabei probiere ich das lokale Bier "Beer Lao", was ich wirklich sehr gut finde. Mittlerweile tanzen die Mücken wie wild um jede Lichtquelle, nach dem Regen sind sie noch aktiver und mehr als vorher. Teilweise sind ganze Stühle von ihnen voll. Aber das ist nicht mein Problem, ich begebe mich (fast) mückenlos in die Nacht und freue mich drauf, die Insel und auch die Nachbarinsel dann weiter zu erkunden. Alles sehr gemütlich und entspannt, ohne Tour.
Mit dem Rad über Don Khone und zu den Mekongfällen (13.11.)
Am nächsten Morgen startet es wieder sehr gemütlich. So soll es sein. Leider ist meine Wäsche, die ich am ersten Tag zum Waschen abgegeben habe, nicht trocken geworden, und ich ahne schon, dass das später nicht gut ausgehen kann. Leider scheint die Sonne einfach nicht. Aber da es immerhin nicht regnet, miete ich mir für einen Dollar ein Fahrrad vor der Tür und fahre rüber nach Don Khone. Dort gibt es die Mekongfälle und weitere kleinere Wasserfälle zu bestaunen. Ich bin allerdings mal wieder spät unterwegs, und starte erst am frühen Nachmittag. Zum Radfahren ist das Wetter perfekt, nicht zu heiß und es regnet nicht. Also fahre ich dieses Mal durch die Inselmitte zur Brücke, denn diesen Weg kenne ich ja noch nicht. Vorbei an der Schule und vielen kleinen Häuschen der Einheimischen. Und natürlich wieder die ganzen Tiere, die einen freundlich begrüßen. Mein erster Stopp ist dann der kleine Park bei den Wasserfällen Tad Somphamit und Li Phi. Ich muss ja gestehen, dass ich mir hier nicht großartig was erwarte. Alles, was nach den Iguazu Falls kam, konnte mich nur noch mäßig beeindrucken. Aber hier werde ich positiv überrascht. Man zahlt ein wenig Eintritt (ich glaube, 1,50 Euro etwa) und kann dann durch ein nett angelegtes Gebiet schlendern. Es gibt viele verschiedene Aussichtspunkte und es ist doch eindrucksvoll, vor allem weil man sieht, wie sich das Wasser verhält, wenn hier Regenzeit ist. Die Felsen sind deutlich gezeichnet, und das Wasser fällt so vor sich hin. Ich kann hier eine ganze Zeit verweilen und laufe dann auch noch zum "Strand". An einer Bar kann man tatsächlich im Mekong schwimmen, allerdings gibt es auch Warnschilder, dass man es nicht machen soll. Verwirrend. Ich laufe nur bis zum Rand und kann mir richtig vorstellen, wie man hier bei der Regenzeit ganz sicher nicht mehr stehen kann und das Wasser hier lang tobt. Rings um mich herum sind ganze Sandberge. Mal was ganz anderes und ich muss sagen, der Mekong fasziniert mich. Irgendwie ja auch mein Rhein-Ersatz :)
Da ich länger hier war als geplant, mache ich mich dann auch bald auf zum zweiten Wasserfall. Ich will auf keinen Fall im Dunkeln hier radeln, denn das Rad hat kein Licht und so was wie Beleuchtung gibt es auf den Wegen natürlich auch nicht. Ich bin froh, dass das Rad noch steht. Man schließt es hier nämlich nicht ab. Das macht keiner. Auch muss man beim Anmieten weder eine Kaution noch irgendwelche Daten von sich hinterlegen. Also wäre es eigentlich auch egal, wenn es weg wäre, was das "Strafmaß" angeht, aber natürlich will man ja umher fahren. Dann gehts für mich auf die andere Seite der Insel, zum Khane Paksy Wasserfall. Der Weg dorthin führt mitten durch die Insel und durch den Dschungel. Es wird etwas anstrengender zu fahren, weil der Pfad sehr eng ist und mit hohem Gras umgeben, und dann wird der Erdweg auch zu einem Weg, der voller riesiger Steine ist. Es ist fast unmöglich, hier zu fahren, und teilweise muss ich auch schieben. Die Landschaft ist aber wieder sehr hübsch und auch die Sonne hat sich endlich mal wieder rausgetraut (heißt für mich aber auch: Schwitzen aufm Radl).
Dann erreiche ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich das Anwesen, wo sich der Wasserfall befindet. Dort treffe ich Sara wieder, die ich schon beim anderen Wasserfall getroffen habe, sie ist allerdings zu Fuß unterwegs. Man kann hier ein paar "Brücken" überqueren, die aber immer schlechter werden, bzw. dann auch nur noch ein Baumstamm da liegt. Ist aber alles ganz nett. An einer größeren Brücke kommt man allerdings nicht weiter, da hier erst wieder repariert werden muss. Auf eigenes Risiko kann man gehen, ich mache es aber nicht, denn das riesige Warnschild und ein weiteres Schild, das vom Tod eines "mutigen" Schwimmlehrers aus dem Ausland erzählt, sind Grund genug für mich. Auch wenn es natürlich schade ist. Es ist mittlerweile schon viertel vor 5, und um halb 6 wird es ja dunkel. Deshalb mache ich mich dann auch auf den Rückweg, weil es doch länger dauert, über die vom Regen aufgeweichten Straßen zurückzukommen. Ich schaffe es gerade noch, bevor es richtig dunkel ist, nach Hause. Dann geht es wieder was Essbares suchen (man kann hier sehr gut essen, auch sehr vielfältig und zu fairen Preisen) und dann ins Bett.
Letzter Tag auf Don Det, endlich mit Sonne (14.11.)
Am letzten Tag, den ich auf der Insel verbringe, werde ich tatsächlich von "Wärme" geweckt. Denn die Sonne ist da und es sieht gleich alles wieder so viel freundlicher aus. Wasser und Himmel strahlen in vielen Blautönen und auch die Landschaft sieht viel schöner aus. Heute habe ich keinen wirklichen Plan, außer die Weiterfahrt organisieren und Packen. Ich frühstücke wieder gemütlich auf dem provisorischen Restaurantboot, kaufe dann im Hotel auch mein Weiterreiseticket nach Pakse, mein nächstes Ziel, und hänge dann erst mal eine Weile in der Hängematte rum. Ich hole dann meine Wäsche mal ab, die aber leider feucht in eine Plastiktüte gepackt wurde und entsprechend muffelt. Na super. Ich hänge sie erst mal noch auf und hoffe, dass sie nicht mehr so doll muffelt später. Dann schaue ich mir mal an, wie die Abfahrt so vonstatten geht, und was mir am nächsten Tag blüht. Es sind erstaunlich viele Leute da, die abfahren wollen. Die Insel wirkt irgendwie so leer, dass ich mich frage, wo die alle so waren. Aber es verteilt sich auch gut, was sehr angenehm ist. Dann werden die Leute nach den Farben der Tickets aufgerufen und es geht ab. Gut, dann bin ich vorbereitet. Katja und Reinhard, die mit mir von Kratie aus hergereist sind, sind auch dabei und wir verabschieden uns. Dann gehe ich noch mal zurück zum Bungalow. Das Wetter ist so schön, dass es mich dann am frühen Nachmittag noch mal zu einem Spaziergang verführt. Es gibt noch einen Weg auf der Insel, den ich noch nicht genommen habe, und den mache ich dann heute mal. Wieder vorbei an vielen Tieren, an netten Menschen, toller Landschaft und das alles bei strahlendblauem Himmel. Sehr schön, tut gut nach den letzten "kühleren" Tagen, wobei das auch mal angenehm war. Als ich an der Brücke ankomme, treffe ich Sara zufällig wieder. Dieses Mal in getauschten Rollen, sie mit dem Rad, ich zu Fuß. Wir verabreden uns noch für den Abend und dann meint sie, ich fahre jetzt, weil ich den Sonnenuntergang sehen will. Shit, den wollte ich doch auch sehen. Aber ich wollte den tollen Blick von der Brücke unbedingt noch mal bei Sonne sehen - hat sich auch absolut gelohnt. Nur leider ist es mittlerweile schon halb 5 und ich habe noch 4 Kilometer zurück. Dann nehme ich die Beine in die Hand und flitze die Sonnenuntergang-Seite zurück. So rasant, dass ich später von den Flipflops Blasen gelaufen habe. Autsch. Aber hey, ich schaffe es noch zum Sonnenuntergang auf meine Hängematte. Und das war es auch wert, denn der ist noch mal richtig schön. Dann geht es wieder duschen und ich suche mir noch eine Bar, in der man Kürbisburger essen kann. Denn der ist wohl eine Spezialität hier und für Vegetarier natürlich auch super. In der 4.000 Island Bar gönne ich mir dann das Teil und es schmeckt sehr gut. Ist nur recht mächtig, finde ich, aber ich bin eh nicht so der Burgerfan. Dann treffe ich noch Sara und ein paar andere auf ein Bier und gehe dann zurück. Um 11 geht am morgen das Boot zum Festland, wo dann auch der Bus warten soll. Mal sehen, ob es dieses Mal klappt.
Von Don Det mit dem Bus nach Pakse (15. bis 17.11.)
Jetzt bin dann also auch ich dran, weiterzureisen. Die Zeit auf Don Det fand ich genial, sehr entspannend und die Natur war wunderschön. Ein guter Einstieg für Laos, der dann auch die Strapaze vom Einreisetag vergessen lässt.
Wieder frühstücke ich sehr gemütlich und gehe dann um kurz vor elf zum Checkout und zum Anleger. Das Hotel meinte, ich könnte auch unten am Restaurantboot warten und sie holen mich da ab. Finde ich aber zum Einen Quatsch, weil es nicht mal eine Minute entfernt ist, und zum anderen waren am Vortag auch welche da, die dann doch zum Anleger mussten. Also gehe ich lieber direkt mit meinem gelben Zettel und warte. Das Boot ist dann ziemlich voll, und 4 Mädels müssen vorne auf dem Boden sitzen. Wir kommen nur unheimlich langsam voran. Dann ist aber auch bald schon "Land in Sicht", aber wir halten dann auf einer Insel noch mal an, ein anderes Boot kommt und die vier Mädels müssen auf dem Wasser von Boot zu Boot umsteigen. Eigentlich total sinnfrei. Schneller sind wir trotzdem nicht und das Land ist nicht mehr weit. Aber egal. Es kommen alle an und ich bin froh, dass wir nicht da ankommen, wo wir abgefahren sind. Heißt also nur einmal um eine große Pfütze rum und nicht über tausende flattrige Holzbretter. Dann geht es zum Büro, wo die Tickets gegen das Busticket ausgetauscht werden, und warten. Sara ist auch wieder da. Es steht ein Bus bereit, sogar ein großer, und ich hoffe, dass wir den nehmen. Allerdings stellt sich raus, dass der kaputt ist, und dann gehen wir weiter zum eigentlichen "Busbahnhof", etwa 300 Meter weiter. Dort steht wieder ein größerer Bus, und den nehmen wir dann auch. Juhu, da freue ich mich natürlich, zumal ich dann auch noch einen Zweiersitz für mich habe und die Fahrt super schnell vorbei geht. Nach etwa 5 Stunden Fahrt sind wir dann in Pakse und es ist noch hell. Ich checke in meinem Hotel ein (Alisa Hotel) und drehe dann meine erste Runde durch das Städtchen. Am Busbahnhof hole ich mir dann mal eine Simkarte und schlendere dann so umher, vorbei an Tempeln und am Mekong, Restaurants, Bars und Häuschen. Alles sehr überschaubar und nicht ganz so hektisch wie andere Städte in Asien. Ich erkundige mich dann nach Rollerpreisen, denn am nächsten Tag will ich ein wenig auf dem Pakse-Loop fahren und mir die Landschaft und Wasserfälle ansehen.
An einem italienischen Restaurant mache ich dann mein Abendessen klar und gehe dann zurück. Mal gucken, wo ich morgen so hingurken kann.
Mit dem Roller auf dem Pakse-Look aufs Bolaven Plateau (16.11.)
Nach dem Frühstück starte ich gegen 11 auf meinen Tagestrip. Ziel sind die Wasserfälle, die etwa 40 Kilometer östlich von Pakse liegen, auf dem Bolaven Plateau, eine Hochebene 1.200 Meter hoch. Ich erwarte wieder schlechte Straßen, aber da diese Ecke sehr bekannt ist für Motorrad-Rundfahrten auf dem "Loop", sind die Straßen richtig fantastisch. Man kann einfach fahren, ohne Steine, ohne Schlaglöcher. Verrückt, wie man sich darüber freuen kann. Ich verpasse sogar anfangs die Einfahrt (die Schilder sind aber auch wirklich nicht so dolle, da viel zu bunt und nicht gut zu erkennen, was es sein soll), weil ich nicht gedacht hätte, dass ich 40 Kilometer so schnell schaffe. Mein erstes Ziel ist der Tad Yuang Wasserfall. Hier kann man auch gegen einen Preis von 1,50 Euro etwa in einem nett angelegten Bereich laufen und den Wasserfall bewundern. Das mache ich dann auch von allen möglichen Stellen, auch steile Treppen runter (und später wieder rauf, uff). Aber die Aussicht ist es wert, ein toller Wasserfall eingebettet in einer fantastischen Landschaft. Ich bereue schon ein bisschen, dass ich mir hier nicht mehr Zeit genommen habe, um die Loops in der Gegend richtig zu machen. Die gehen in der Regel ein paar Tage und sollen fantastisch sein. Aber mein erster Eindruck ist auch schon toll und ich denke, die Zeit, die ich hier habe, ist auch gut genutzt.
Auf Maps.Me wird ein Fußweg zum zweiten Wasserfall angezeigt, der etwa in 1,5 Kilometern Entfernung liegt. Das ist eigentlich eine tolle Distanz, um sie zu laufen, aber ich kann den "Einstieg" einfach nicht finden und auf Nachfrage weiß auch keiner von irgendwas. Ich denke dann, okay, sie wollen, dass man wieder hinfährt und noch mal kassieren. Ein bisschen ärgert es mich, aber ich habe wohl keine Wahl. Rudi und ich fahren dann hin. Rudi, mein Roller, weil er ein lustiges Rabbit-Bildchen auf dem Boden hat. ;) Dann muss ich natürlich wieder 1,50 zahlen, um den Roller parken zu dürfen und Eintritt zu erhalten. Die Zwillingsfälle Tad Fane sind auch richtig hübsch, aber man kommt nicht wirklich nah dran. Eine Aussichtsplattform scheint schon eingestürzt zu sein. Alles sehr sicher :D Wieder sehe ich auf Maps.Me einen Fußweg, der zu einem "fantastischen Aussichtspunkt auf die Wasserfälle" führen soll. Ich gehe mal ganz entschieden an den Hütten des Resorts vorbei (wirken aber alle unbewohnt) und stoße auf einen kleinen Trampelpfad. Irgendwie auch gruselig, weil ein richtiger Weg ist es nicht und er führt auch direkt in den Dschungel. Allerdings drehe ich dann doch um, als ein großes Schild "Dangerous, do not pass" Schild dort hängt. Zum Einen mit dem Bild einer Kobra, der ich hier nicht begegnen möchte, und zum anderen geht es auch tief runter, was man vielleicht nicht unbedingt riskieren sollte. Also fahre ich dann wieder weiter und wieder in Richtung Pakse, allerdings möchte ich noch an einem Ort Halt machen, an dem Maps.Me sagt, dass es einen "fantastischen Blick auf die Berge" gibt. Sieht sogar nach einer Art Straße aus, deshalb fahre ich sie auch. Die Wege zu den Wasserfällen selbst, ab von der Hauptstraße, waren wieder die bekannten schlechten Wege mit Steinen und Erde. Und das ist dann auch hier der Fall, allerdings sind es wohl nur 4 Kilometer Entfernung.
Ich fahre und fahre und irgendwann komme ich an ein Tor, das geschlossen ist. Ein Mann kommt raus und als ich ihm fragend andeute, ob das hier nun Schluss ist, winkt er mich durch das Fußgängertor durch und ich darf weiter. Allerdings wird die Straße immer schlechter, der Dschungel dichter, und ich sehe etliche Spinnennetze. Ob das so eine gute Idee war? Immerhin leben hier auch giftige Spinnen und ich habe doch gerade eben noch gelernt, dass man nicht immer auf Maps.Me hören sollte, wenn jemand da so einen abgelegenen Spot eingetragen hat. Aber hilft nix, ich fahre weiter und hoffe, dass Rudi durchhält. Irgendwann kommt schon wieder ein Tor und ich frage mich, durch welches fragwürdige Geländer ich hier eigentlich gegurkt bin. Dann erreiche ich ein paar Gebäude, die aber allesamt verlassen sind. Nur ein kleiner Junge hütet seine Kühe. Ich stelle den Roller kurz ab und gehe zum "Abgrund", von wo man wirklich einen wunderschönen Blick auf die Berge hat. Glück mit dem Wetter, denn sonst bringt es auch nichts. Allerdings würde ich den Weg dafür nicht noch mal fahren, muss ich mal ehrlich sagen. Aber da ich eh hier bin, freue ich mich. Die Gebäude sind scheinbar von einer öffentlichen Institution, aber sehen eher ungenutzt aus, beziehungsweise zweckentfremdet zum Party feiern am Abend. Dann kratze ich mal die Kurve (im wahrsten Sinne) und es geht noch mal einen Steinberg runter, der sehr abenteuerlich ist. Da freue ich mich richtig, als ich endlich wieder die gute Straße erwische und cruise dann zurück. Die Höhe oder Anspannung ist mir aber wieder mal nicht bekommen und ich merke, wie sich die Kopfschmerzen wieder einschleichen. Zurück in Pakse ist es noch hell und ich möchte mir ein schönes Plätzchen für den Sonnenuntergang suchen. Erst fahre ich noch mal über die recht neue "Lao-Nippon-Brücke" über den Mekong und begrüße kurz den mächtigen goldenen Buddha, der über die Stadt blickt, auf einem Berg sitzend, und fahre dann wieder zurück, die "Promenade" lang. Was man hier alles drauf machen könnte, aber so richtig schön ist es nicht. An einer Bar, die sich "Good view bar" nennt, stoppe ich und denke, hier wird man sicher was gutes essen können und sie werden mich auch verstehen. Aber nix. Die Mitarbeiter sprechen kein Wort Englisch, ich versuche klarzumachen, dass ich oben sitzen will. Dann will ich was bestellen, aber die Karte ist auf Laotisch und ich kann nix lesen. Dann versuche ich mit Google translate nach einem Saft zu fragen, was verneint wird. Dann nach einer Cola. Nein, habe man nicht. Dann nach etwas antialkoholischen. Nein. Nichts. Ich gucke sie ungläubig an und zeige dann auf ein Heinekenbild. Oh mann, nix gegessen, Kopfschmerzen, und dann ein Bier in der Sonne. Das trinke ich dann gemütlich und bleibe aber nicht zum finalen Sonnenuntergang. Unten sehe ich dann, dass es alles mögliche an alkoholfreien Getränken gibt, was ich recht blöd finde.
Also noch mal los mit Rudi und am Mekong finde ich eine hübsche Ecke, wo sich auch die Einheimischen sammeln und den Sonnenuntergang ansehen. Diese Sonnenuntergänge hier am Mekong sind schon echt ganz besonders. Auch hier kann es durchaus interessant werden, den Wandel von Pakse in den kommenden Jahren zu verfolgen. Aber ich bringe erst mal den Roller weg, esse noch schnell was um die Ecke und gehe dann direkt schlafen. Die Kopfschmerzen sind so schlimm geworden, dass ich sonst nichts machen kann. Packen ist für den nächsten Tag kein Problem, weil ich den late check out bis 1 nutzen darf, in der Hoffnung, dass die Kopfschmerzen dann schnell verfliegen. Im wahrsten Sinne ;)
Von Pakse mit Lao Skyway in die Hauptstadt Vientiane (17.11.)
Den Morgen verbringe ich sehr entspannt. Mein Flieger geht erst um 5, und da ich am Abend vorher auch noch kurz den Flughafen abgecheckt habe, weiß ich, wie mini der ist und dass ich nicht ewig früh da sein muss. Geplant ist noch mal ein Spaziergang durch Pakse, auf der anderen Seite entlang. Allerdings kann ich dann beim Checkout meinen Geldbeutel nicht mehr finden, was sehr merkwürdig ist, weil ich diese wichtigen Sachen immer an einer Stelle habe. Und er ist einfach nicht mehr da. Ich zahle das Zimmer dann mit der Ersatzkarte und bitte die Managerin, mir bei der Suche zu helfen. Ich kann es mir nicht erklären, und so gucken wir gemeinsam die Überwachungskameras an, durchforsten den Müll und die Dreckwäsche. Mein eigenes Gepäck habe ich 2-mal durchforstet. Aber nichts. Ich werde recht nervös, weil ich doch immer so gut auf meine Sachen aufpasse, aber kann es jetzt nicht ändern. Ich mache noch einen Spaziergang, wie ursprünglich geplant, bin mit dem Kopf aber natürlich ganz woanders und versuche, mit der Ersatzkarte noch Geld abzuheben. Das geht immerhin, ein Glück. Dann gehe ich zum Hotel und packe meinen Kram. Ich hinterlasse noch meine Mailadresse für den Fall, dass der Geldbeutel gefunden wird. Dann geht es mit dem TukTuk zum Flughafen. Der Checkin läuft super, auch für das Übergepäck muss ich nichts zahlen. Und als ich dann da so sitze, den Rucksack auf dem Rücken, merke ich ein komisches Gefühl im Rücken. Der Geldbeutel hat sich am Laptop vorbeigeschmuggelt und in eine Ritze verkrochen, in die er nicht gehört. Ich bin sehr erleichtert, aber der Schock, dass er weg ist, steckt mir immer noch in den Knochen. Dann geht es zum Sicherheitscheck, keiner interessiert sich für Laptop oder Kosmetik im Handgepäck, und irgendwann wird geboarded, in die kleine Propellermaschine. Ich sitze am Fenster und schaue mir Thailand von oben an, denn da wir so nah an der Grenze sind, wird über Thailand geflogen. Nach einer Stunde und ein bisschen landen wir. Und ich muss gestehen, auch wenn ich im Vorfeld auch von Abstürzen dieser Airline gelesen hatte und auch der Buchungsvorgang etwas nervtötend war, freue ich mich, dass mir der 13-Stunden-Nachtbus erspart geblieben ist. In Vientiane, der Hauptstadt von Laos, bin ich schon auf wilde TukTuk-Fahrer eingestellt, aber es gibt auch einen Schalter für das öffentliche Taxi, von dem ich schon gehört hatte, und da kostet das Taxi 6 Euro. Ich habe keine Lust auf Diskussionen oder Handeln und nehme es direkt. Mit einem großen Van werde ich dann sogar zum Hotel gefahren. Mal ganz was anderes, ist man gar nicht mehr gewöhnt, im Auto zu fahren. Das Lao Poet Hotel ist sehr nett und die Mitarbeiter begrüßen mich herzlich. Das Zimmer ist toll, allerdings haben sie es mit dem Kräuterduft etwas zu gut gemacht, und der liegt ziemlich schwer im ganzen Zimmer. Nicht so förderlich für meine Kopfschmerzen. Da es schon dunkel ist und ich müde bin, gehe ich auf die Dachterrasse, schaue den hübschen Pool an und muss unweigerlich an Phnom Penh denken, wo mein Hotel ähnlich aufgebaut war. (Nur noch ein bisschen schöner). Dann bestelle ich was zum Essen, was aber unfassbar lange dauert. Als Entschuldigung gibt es den Mangosaft aufs Haus, was ich sehr nett finde. Dann haue ich mich nach der Dusche gleich ins Bett, da die Kopfschmerzen wieder da sind. Die nächsten beiden Tage steht auch "nur" etwas Städte-Sightseeing an, keine Tour oder Rollerfahrt. Auch mal wieder ganz nett.
Spaziergang durch Vientiane (18.11.)
In diesem Hotel habe ich kein Frühstück dabei, deshalb stelle ich mal wieder keinen Wecker. In der Nacht bin ich allerdings einfach so mal aufgewacht und frage mich, was ich eigentlich tue, wenn es hier mal ein Erdbeben gibt. Warum auch immer. Aber richtig vorbereitet wäre ich nicht. Ich überlege, was ich alles versuchen würde, mitzunehmen, und beschließe dann, dass ich künftig immer die wichtigen Dokumente in einem Dry Bag ans Bett stelle, und BH und Jacke bereitlege :D
Dann konnte ich wieder schlafen. Verrückt. Am nächsten Morgen sind die Kopfschmerzen noch nicht weg, aber ich ziehe gegen Mittag trotzdem mal los, die Stadt zu erkunden. Nicht wirklich mit Ziel, aber ein paar Punkte gibt es doch zu sehen. Den Königspalast, das Patuxay-Tor, vorbei am Busbahnhof, durch eine Mall, vorbei an vielen Tempeln und Monumenten, dem Nachtmarkt, der gerade aufgebaut wird... Einfach bestimmt 15 Kilometer kreuz und quer durch die Stadt. Ich frage mich, wann die Flip Flops mal den Geist aufgeben. Aber noch halten sie. Zum Abend schaue ich mir an der belebten Uferpromenade dann wieder den Sonnenuntergang am Mekong an- Was soll ich sagen, wieder sehr schön. Dann wieder was essen und zurück zum Hotel, noch mal etwas dem Kopfschmerz die Chance geben, sich zu regenerieren. Und wieder früh schlafen. Auch der nächste Tag ist planlos, gegebenenfalls mit Besuch einer berühmten Tempelanlage, aber das will ich mir offenhalten. Vientiane finde ich aber eigentlich echt nett. Viele meinten, das könne man sich sparen, oder es wäre hässlich. Aber ich finde es nett, und irgendwie nicht so abartig hektisch. Vielleicht muss man nicht gerade zwei Tage machen, aber an einem kann man die Stadt schon sehr gut kennenlernen.
Zweiter Tag in Vientiane, wieder zu Fuß unterwegs (19.11.)
Der zweite Tag in Vientiane startet mit einem Travelblues. Ich bin irgendwie müde und hätte Lust, im Bett zu bleiben, aber andererseits gibt es noch ein paar Sachen, die ich in der Stadt sehen will. Und auch nicht verpassen will. Zum Beispiel die bekannten Pha That Luang und That Luang Tai Tempel, die etwa 4,5 Kilometer entfernt sind. Also entscheide ich mich, mit dem TukTuk hinzufahren, und dann zurückzuspazieren. Allerdings kommt mir auf meinem Weg dahin irgendwie nicht so recht ein passendes TukTuk in den Weg, wobei die doch sonst immer überall sind :)
Also laufe ich einfach hin und irgendwann bringt es auch nichts mehr, auf ein TukTuk zuzugreifen. Also laufe ich die ganze Strecke in der Hitze hin, aber sehe dadurch natürlich noch mal ganz andere Ecken der Stadt. Vientiane ist insgesamt eine recht "ruhige" Stadt, nicht ganz so hektisch wie andere asiatische Haupt- oder Großstädte, auch wenn viel los ist. Aber es ist gemütlich, durch die Straßen zu schlendern. Der französische Einfluss hier ist auch allgegenwärtig. Es gibt französische Straßenschilder, Schulen und auch sonst Vieles auf Französisch zu lesen. Unterwegs komme ich auch an verschiedenen kleineren Tempeln vorbei und an vielen Baustellen. Auch diese Stadt ist im Wandel und wird sich sicherlich in den kommenden Jahren auch verändern. Angekommen am Pha That Luang mache ich erst mal eine Pause, weil es echt ganz schön heiß ist. Der Tempel ist auch als Wahrzeichen von Laos bekannt und echt ganz hübsch anzusehen mit den Tonnen an Gold. Auch der schlafende Riesenbuddha wirkt sehr friedlich. Dann mache ich mich auch schon wieder auf den Weg zurück, erst wieder mit dem Gedanken, mit den TukTuk zu fahren, aber dann laufe ich eben doch wieder. Insgesamt werden es dann an dem Tag wieder etwa 15 Kilometer, was ich am Morgen sicherlich nicht gedacht hätte. Wieder vorbei an Schulen, wo gerade Schulaus ist und die Schüler in ihren Uniformen rausströmen. Dann besuche ich noch kurz das "Stadion" und schaue im Hotel vorbei. Anschließend mache ich mich wieder auf zum Sonnenuntergang und gehe dieses Mal runter zum Ufer des Mekongs. Dort ist sehr viel Sand und man kann auf der anderen Seite des Flusses Thailand sehen. Nach 22 Uhr darf man sich hier auch nicht mehr aufhalten, da man sonst beschuldigt werden könnte, heimlich rüber nach Thailand zu wollen. Da ich das noch nicht vor habe, schaue ich mir den schönen Sonnenuntergang wieder ganz gemütlich an und gehe dann, als es dunkel wird, wieder hoch zu Promenade. Dort wird am Abend alles sehr lebendig, die Einheimischen machen in großen Gruppen gemeinsam Sport, andere sitzen gemütlich zusammen und trinken was und im Hintergrund wird der Nachtmarkt lebendig. Den durchstöbere ich noch mal ausführlicher und amüsiere mich köstlich über die Fälschungen und falschen englischen Texte auf den Klamotten. Dann gehe ich noch was essen in einem ziemlich guten italienischen Restaurant und zurück ins Hotel. Dort will ich noch mal eine Runde in den Pool, aber es ist ganz schön kalt und es zieht ein starker Wind über dem Dach umher. Also wird es nur eine kleine Runde, dann wieder packen und am nächsten Tag steht die Fahrt nach Vang Vieng an. Mittlerweile habe ich schon recht Spaß daran, die verschiedenen Buspreise in verschiedenen Geschäften anzufragen, weil es viele verschiedene Anbieter gibt, die alle noch mal Geld damit machen wollen. In einem kleinen Hotel buche ich dann den Bus, weil er junge Typ mir verspricht, dass es ein großer Bus ist, und kein Minivan. Als ich ihn frage, ob es sicher ein großer Bus sei, ruft er sogar dort an. Da ich ja aber kein Wort verstehe, kann es auch sonst was sein, oder die Zeitansage :D Er grinst nur und sagt: Ja ja, ein Bus. Na gut, ich habe keine andere Wahl und warte halt mal ab.
Der Bus geht am kommenden Morgen. Vientiane war schon sehenswert, aber mit 2 Tagen für mein Empfinden auch ausreichend.
Von Vientiane mit dem Bus nach Vang Vieng (20.11.)
Pünktlich um 9:30 Uhr stehe ich in der Lobby parat, weil ich zum Bus abgeholt werden soll. Ein anderes deutsches Paar wartet auch, allerdings weiß ich nicht, worauf. Nach 20 Minuten lasse ich die Rezeption noch mal anrufen, allerdings taucht in der Sekunde dann das TukTuk auf. Mit der Zeit sieht man es hier nicht so eng. Dann fahren wir noch mal eine ganze Runde und holen einige andere Leute ab. Und dann halten wir um die Ecke an einem "größeren" Bus, in den wir dann einsteigen sollen.
Na ja, er hatte recht, es ist kein Minivan :) Wir steigen alle ein, Gepäck wird überall verstaut, wo es geht, und der Bus ist auch nicht voll. Ich ergattere einen guten Einzelplatz vorne und habe viel Platz, die Beine auszustrecken. So kann die Fahrt entspannt starten, wobei man ja nie weiß, ob nicht unterwegs noch andere Leute, Hühner, Katzen, Reis oder sonst was eingesammelt wird :D
Die Fahrt ist mit 5 Stunden angesetzt und läuft gut. Das deutsch Paar ist auch an Bord, und die Dame mit ihrer durchdringenden Lache immer zu hören, auch weil sie immer einen Kommentar zu allem hat. Aber beide sind sehr nett. Außerdem ist noch ein weiteres deutsches Pärchen, ein Franzose und ein thailändisches Paar an Bord. Also insgesamt eine gemütliche Gruppe.
Dann kommen wir in Vang Vieng an und die Stimmung ist gut. Wir werden im Zentrum rausgesetzt und ich laufe die restlichen 600 Meter zum Hotel "Jasmine Vang Vieng". So kriege ich schon mal einen ersten Eindruck und freue mich, dass das Wetter so toll ist und es noch hell ist. Nach dem Checkin erhalte ich ein schönes Zimmer mit Blick auf die Berge im 2. Stock, wo ich dann erst mal eine Weile sitze und die Aussicht genieße. Dann mache ich mich auf in die Stadt, die obligatorische erste Runde drehen. Zwischendrin sieht man schon die Heißluftballons, die für Vang Vieng bekannt sind. Ich laufe über den Nam Song Fluss, über die Bambusbrücken und nach dem Sonnenuntergang, der bei den Bergen sehr hübsch ist, noch durch die Stadt, die nicht sehr groß ist. Ich möchte hier ganz gerne Tubing auf dem Fluss probieren und evtl eine Fahrt mit dem Heißluftballon machen. Da will ich mich noch informieren, weil es alleine auf dem Wasser wohl nicht so spannend werden kann. Und dann treffe ich die beiden Österreicher Katja und Reinhard wieder, zufällig auf der Straße. Wir quatschen kurz und verabreden uns dann für den nächsten Tag zum Tubing. Da freue ich mich riesig drüber. Dann gehe ich in Richtung Hotel und esse was im "Deutsch-Thai-Restaurant", wo ich Spätzle bekomme. Witzig, sie schmecken sogar ganz gut. Dann gehts noch mal ins Hotel zurück, wo ich mich entscheide, direkt am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang die Ballonfahrt zu machen. Es liegen zwei Flyer aus, allerdings merke ich schon, dass mein Hotel nur mit einem arbeiten will. Denn bei dem anderen, wohl neueren, liegt kein Preis vor und auf meine Frage, ob er anrufen und fragen könne, heißt es, es gäbe hier kein Telefon :D
Leider finde ich auch im Internet nichts und denke, gut, dann buche ich halt das andere, bevor ich leer ausgehe.
Dann gehe ich ins Zimmer und versuche, etwas früher zu schlafen, da ich um 6 Uhr abgeholt werde. Der erste Eindruck von Vang Vieng ist schon mal super, zum Wohlfühlen und ich freue mich auf die kommenden Tage.
Erdbeben, Heißluftballon und Tubing in Vang Vieng (22.11.)
Der Wecker steht auf 5:30 Uhr. Allerdings werde ich schon um kurz nach vier geweckt. Und zwar von einem Erdbeben. Ich werde regelrecht aus dem Bett gewackelt, was echt komisch ist. Ich weiß erst gar nicht, was los ist. Aber da ich ja seit Vientiane meinen Dry Bag gepackt habe, ziehe ich mir schnell eine Jacke über, schnappe die Tasche und gucke raus. Es wackelt nichts mehr, draußen ist nichts zu sehen und keiner unterwegs. Alles etwas suspekt. Ich gehe dann wieder ins Bett, allerdings bin ich doch etwas aufgeregt und kann dann auch nicht mehr schlafen. Aber egal, ich bin ja froh, dass nicht wirklich was passiert ist. Das Gefühl, von wackelnder Erde geweckt zu werden, muss aber nicht noch mal sein :)
Dann sitze ich pünktlich um 6 Uhr unten und warte, bis ich abgeholt werde. Irgendwie denke ich, dass das alles für den Sonnenaufgang doch etwas spät sein müsste. Aber ich warte mal. Dann kommt der Fahrer, aber wir holen noch ein paar andere Leute ab und fahren kreuz und quer durch die Stadt, was mich etwas ärgert, da es schon hell ist. Irgendwann halten wir an einem Ort, wo zwei Mädels aus einem anderen TukTuk bei uns einsteigen, aber dann doch wieder aussteigen sollen, alles etwas suspekt. Dann fahren wir zu 5. weiter, hin und her. Irgendwann sieht man einen Heißluftballon, der komisch zwischen den Häusern und gefährlich nah an einer Stromleitung umherschwebt. Ein Bus kommt angerast und 8 junge Männer rennen zum Ballon. Es sieht definitiv nicht danach aus, dass die Landung hier und so sein sollte. Sie ziehen den Korb runter und dann sollen wir einsteigen. Einer nach dem anderen raus und rein, denn wirklich halten können sie ihn nicht. Na, super Gefühl dort einzusteigen. Auf meine Frage, was das für ein Manöver war, heißt es nur: Wind. Aber es geht gar kein Wind. Na gut, Augen zu und durch. Dann stehen wir zu 5. in dem Korb. Glücklicherweise, denn es ist sehr eng und manchmal nehmen sie bis zu 10 Leute mit. Dann geht es nach oben und wir erhalten einen hübschen Blick auf das aufwachende Vang Vieng und die Berge, mit den anderen Ballons hinter uns. Eigentlich hieß es, man sieht auch, wie der Ballon aufgebaut wird, aber Pustekuchen, etwas enttäuscht bin ich schon, immerhin zahlt man mit 85 Dollar (und das war noch ein günstigerer "Jubiläumspreis") eine stolze Summe. Und nach 18 Minuten (ich habe mal genau auf die Uhr geschaut, weil alles schon so komisch lief am Morgen) heißt es, nun sind wir ganz oben und es geht wieder runter. Dann gebe ich dem netten Fahrer aber mal zu verstehen, dass das gar nicht akzeptabel ist, weil man mindestens 30 bis 40 Minuten versprochen kriegt. Und nicht 18. Und zudem fährt die Agentur "Hot Air Ballon" auch nicht in die Berge, sondern nur über der Stadt. Also gibt es definitiv bessere Optionen, falls das mal jemand dort macht :)
Aber auf meine "Beschwerde" wird reagiert und wir fahren noch eine ganze Strecke den Fluss entlang, immer mal wieder hoch und runter und landen dann nach einer Stunde auf einem kleinen Flugplatz. Die Landung sieht auch geplanter aus als die am Morgen. Also ist alles noch mal gut geworden und das Erlebnis war toll. Dann werden wir wieder zurückgebracht und nach dem Frühstück verschwinde ich noch mal ins Bett. Um 1 bin ich mit den beiden zum Tubing verabredet.
Hier kaufen wir uns noch ein Bierchen und werden dann mit den Reifen und dem TukTuk etwa 20 Minuten flussaufwärts gebracht, zum Startpunkt des gelben Tubings. Und dann geht es los. Früher war hier alles voller Party, allerdings wurde das nach einigen Todesfällen dann aus der Stadt verbannt und nun ist es recht entspannt. Scheinbar gibt es aber schon noch eine Partyversion davon, die aber wohl an einer anderen Station startet. Wir tuben los und man sieht überall an den Ufern Reste von Bars, die hier früher für Drogen und Alkohol bei den Tubern gesorgt haben. Davon sind jetzt noch 3 übrig, die uns mit vollen Wasserflaschen an einer Leine "angeln" wollen, weil wirklich nicht mehr viele Leute hier vorbeikommen. Wir drei sind auch die einzigen mit einem weiteren "älteren" Paar aus Australien. Wir alle haben Lust auf entspanntes Treiben auf dem Fluss und Genießen der Landschaft. Und das passt. Zwischendrin werde ich von den Libellen immer wieder als kleine Insel "benutzt", aber alles ist sehr gemütlich. Man wird immer mal wieder aus der Strömung rausgetrieben, und muss dann wieder weiter rudern, oder ein paar Steinen ausweichen, weil die am Hinterteil doch gut schmerzen können. Wenn man mal im Strom ist, dann geht es teilweise rasant durch den Fluss zurück in Richtung Stadt. Wie viele Kilometer das sind, kann ich gar nicht sagen, allerdings sind wir insgesamt ca. 3 Stunden unterwegs, bis wir an der Smile Bar wieder ankommen. Dort essen und trinken wir gemütlich und schauen den Sonnenuntergang an. Mittlerweile wurde es schon recht kühl auf dem Wasser, wenn die Sonne hinter die Berge kommt. Daher nutzen wir in der Bar noch mal die letzten Sonnenstrahlen und gehen dann bei Einbruch der Dunkelheit zur Agentur, wo wir die Reifen wieder zurückbringen und die Kaution einsammeln. Mit 5 Euro insgesamt ein tolles Erlebnis, das zu empfehlen ist. Die beiden buchen noch ihren Bus, weil sie dann nach Luang Prabang wollen. Total witzig, wie sich die Wege der Leute hier immer wieder kreuzen. Wir verabschieden uns und wollen uns dann in Luang Prabang zum "Abschied" noch mal treffen. Dann geht es für mich nach einem aufregenden Tag mit vielen neuen Eindrücken zurück und unter die warme Dusche.
Am nächsten Tag will ich mit dem Roller dann mal die andere Flussseite erkunden, da dort schöne Lagunen und Höhlen zu sehen sein sollen.
Mit dem Roller zu den Lagunen und Höhlen in Vang Vieng und Umgebung (23.11.)
Den nächsten Tag starte ich gemütlich mit spätem Frühstück und fahre dann mit dem Roller vom Hotel (5 Euro für den halben Tag, Top Roller) auf die andere Seite. Die offizielle Brücke kostet einen Euro, aber ich denke, sie ist evtl sicherer mit dem Roller als die kleine, die ich schon am ersten Tag zu Fuß überquert habe. Aber nein, so ist es nicht, sie ist genau so wackelig, nur etwas breiter und kostet halt. Haha. Dann geht es los und zu Lagune eins ist die Straße auch super. Ich steure die etwas weiter entfernte Lagune 5 an, da sie sehr natürlich und nicht so touristisch sein soll. Diese ist etwa 18 Kilometer entfernt, wovon 9 super zu fahren sind. Der Rest wird dann wieder mal unglaublich holprig und schwierig zu fahren. Wieder etwas schade, weil man da sehr konzentriert fahren muss und nicht die schöne Landschaft ringsum genießen kann. Oder nur ein wenig halt oder beim Anhalten. Trotzdem ist die Laune super, weil es heiß ist und ich mich auf etwas Abkühlung in der Lagune freue, wobei ich nicht mal genau weiß, was mich erwartet. Unterwegs treffe ich wieder viele Tiere und die Landschaft ist echt hübsch. Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich dann mal an der Lagune 5 an und es ist nicht viel los. 1 Euro umgerechnet muss bezahlt werden, damit man sich hier aufhalten darf. Aber das ist es wert. Ich gehe zunächst über eine kleine Brücke in Richtung einer kleinen Höhle, die einfach zu begehen und auch mehr oder weniger hell ist, da sie zur Lagune hin eine kleine Öffnung hat. Danach drehe verweile ich eine Runde im recht kühlen Wasser und genieße die Ruhe und Natur. Da ich noch eine andere Lagune zumindest ansehen will, geht es nach einer guten Stunde wieder zurück, weil es auch ewig dauert, den Weg zu fahren. An Lagune 3 halte ich dann an, aber es ist noch recht viel los und überall sind irgendwelche "Actionsachen" zu finden, um die Leute zu bespaßen. An sich nicht schlecht, aber mir, besonders nach der Naturlagune, etwas zu viel und deshalb gehe ich einen kleinen Weg lang um mal zu sehen, wohin der führt. Es geht über eine kleine Brücke und hin zu einer großen Höhle. Das Schild davor zeigt den Weg, allerdings ist mir das Ausmaß nicht so ganz klar. Hinter mir taucht eine größere Gruppe von Israelis auf, die laut schnatternd in die Höhle gehen. Deshalb warte ich ein wenig und gehe dann auch rein. Schon der Eingang ist ein Abenteuer, eine Holzleiter, die glitschig ist und dann wird es stockdunkel. Ich habe meine kleine Taschenlampe mit, ohne ginge es auch nicht. Es ist sehr spannend und man extrem weit in die Höhle rein. Immer wieder muss man über eine Leiter klettern, durch enge Felsspalten und dergleichen. Irgendwann höre ich die Gruppe wieder, was ich zwar einerseits nervig finde, dass die immer so laut sind, andererseits aber in der riesigen stockdunklen Höhle auch eine kleine Sicherheit. Dann kommen sie wieder zurück und wollen wohl in Richtung tiefer zu einem Bereich, in dem es Wasser gibt. Ich gehe noch zum Ende des "Weges", der mit einem Zaun gekennzeichnet und will dann aber wieder raus, weil es extrem feucht ist und die Luft nicht so gut. Also mache ich mich auf, aber plötzlich finde ich den Weg nicht mehr. Ich weiß nicht mehr, wo ich herkam und an einer Leiter endet der Weg mit einem riesigen Stein, den ich nicht wiedererkenne. Daher klettere ich wieder hoch über die glitschige Leiter, aber komme wieder nur beim Zaun raus. Auch ist nichts mehr von der Gruppe zu hören. Für einen kurzen Moment habe ich einen kleinen Panikanflug, weil ich gerade nicht mehr weiß, wie ich hier rauskomme. Ich überlege, ob ich warten soll,ob die Gruppe wieder kommt, oder ob es keinen Sinn macht, weil es ja vielleicht noch einen anderen Ausgang gibt. Also sammele ich mich einen Moment und gehe dann doch noch mal die Leiter runter. Über den großen Stein und komme dann an einem Stück Holz vorbei, das ich wiedererkenne. Und dann ist da endlich wieder dieses kleine Plastikband, das in den ersten Metern den Weg markiert. Und dann nach ein paar Minuten sehe ich endlich wieder ein bisschen Licht, dem ich dann folge. In dem Spalt, durch den ich kriechen muss, hat sich allerdings eine Spinne platziert, die im Lichtkegel etwas aggressiv zu mir guckt. Mist, da muss ich vorbei. Ich führe das Licht von ihr weg, aber dann ist sie verschwunden, was auch nicht viel besser ist. Ich muss ja trotzdem noch durch. Aber hey, das Licht gewinnt und dann gehts dadurch. Und dann den engen Einstieg wieder hoch und endlich bin ich an der Luft. Da atme ich erst mal tief durch und kann es nicht glauben, wie wenig ich mir gemerkt habe, wo ich da rumgelaufen bin und vor allem, dass ich über den Stein klettern musste, um die Leiter hochzuklettern. Aber glücklicherweise alles gut überstanden, nur bin ich ganz schön dreckig und geschwitzt und hüpfe dann doch noch mal in die Lagune. Dort rutsche ich dann erfolgreich am Rand aus und habe eine kleine Platzwunde am Arm. Hauptsache in der "gefährlichen" Höhle nichts, und dann in der Lagune ausrutschen. Aber egal, das Wasser ist angenehm und dann mache ich mich auch bald auf den Rückweg, weil es schon dunkel wird. Der Sonnenuntergang taucht die Landschaft in ein hübsches Licht und als ich dann irgendwann endlich wieder auf der asphaltierten Straße bin, ist es auch nicht mehr weit zum Hotel. Dort gebe ich den Roller wieder ab und mache mich dann noch mal auf, was zu Essen zu suchen und nach meinem Busticket für den nächsten Tag zu forschen. Von Katja wurde mir das Happy Mango empfohlen, wo ich auch hingehe. Kaum sitze ich am Tisch, setzt sich Sebastian, mein Nachbar aus Don Det, zu mir. Die Reisewelt hier in Laos ist einfach klein. Ich setze mich zu ihm und einem Pärchen an den Tisch. Und dieses Pärchen ist dann auch noch das, die mit mir im Bus nach Vang Vieng saßen. Wir essen und schlendern dann noch mal über den Nachtmarkt. Dann verabschieden wir uns und ich buche gegenüber meines Hotels noch den Bus für 7 Euro, was der günstigste Preis bisher ist. Von 12 bis 7 war alles dabei. Leider gibt es keinen großen Bus für die Strecke nach Luang Prabang und man liest viele Horrorstories über den Weg. Er muss sehr kurvig sein und viele rasen dort wohl so lang, dass etlichen Leuten schlecht wurde. Aber da muss man wohl durch. Auch gibt es mittlerweile eine neue und eine alte Route. Die neue wird zwar oft angeworben und ist etwa 3 Stunden kürzer, allerdings entscheidet der Fahrer dann wohl immer selbst, was er gerade machen will. Also muss ich es mal auf mich zukommen lassen. Ich frage mal frech, ob der Fahrer mich vielleicht als erstes abholen könnte, und der Typ meint, klar, er sagt es ihm. Na mal sehen, was das gibt. Dann gehe ich zurück, packen und ab ins Bett nach einem erlebnisreichen Tag.
Mit dem Bus von Vang Vieng nach Luang Prabang (23.11.)
Morgens um halb 11 warte ich vor dem "Reisebüro" mit Sack und Pack auf den Bus. Vielleicht werde ich ja wirklich mal als Erstes abgeholt und kann den Platz im Van aussuchen, und muss nicht wieder als Lückenfüller irgendwo in der engen Mitte sitzen. Also warte ich. Und warte. Und warte... Das Büro ist zwar offen, aber weit und breit keiner da, der mal anrufen könnte. Und das die ganze Zeit. Na toll, als ob sie sich verstecken wollen, weil der Bus vielleicht nicht kommt? Dann gehe ich in mein Hotel und lasse sie anrufen. Man sagt, man käme gleich. Also scheinbar haben sie es vergessen. Okay, dann wird der Van wieder voll sein. Glücklicherweise kommt er dann auch nach 5 Minuten und es sind bisher nur 5 Leute drin. So kann ich mich auf einen Einzelsitz setzen und freu mich drüber. Es wird aber noch besser: Der Bus ist recht bequem und wir sammeln nur noch einen weiteren Gast ein. Dann geht die Reise los. Natürlich rechne ich immer wieder mit weiteren Fahrgästen (oder was auch immer), aber es scheint, dass wir so bleiben und dann kann ich mich sogar auf die ganze Rückbank legen und die Fahrt fast schon "genießen". Nach einer kleinen Pause nehmen wir die neue Route und die Landschaft drumrum ist echt ganz nett anzusehen. Ich kann echt gemütlich auf der Bank liegen und nach etwa 5 Stunden erreichen wir dann das 180 Kilometer entfernte Luang Prabang. Am Ortsanfang werden wir rausgelassen, und ich schnappe mir für 2 Euro ein TukTuk zum Hotel. Mittlerweile kann ich ganz gut handeln :) Ich checke im Hotel ein (Villa Sirikili) und drehe dann wieder die obligatorische Runde, weil es noch Nachmittag ist. Mein Hotel liegt direkt am Arm des Mekong, am Nam Khan River und man kann hier gemütlich entlang spazieren. Ein wenig gehe ich noch durch die Stadt, schaue mir dann den Sonnenuntergang am Mekong an und drehe eine Runde über den Nachtmarkt. Der ist hier irgendwie anders als an den anderen Orten, an denen ich bisher war. Irgendwie entspannter und idyllischer, und auch die Produkte wirken irgendwie hochwertiger und schöner. Dann esse ich noch was und bin dann im Hotel. Auch wenn die Fahrt gut war, schlaucht es doch immer etwas. Daher schnell ins bequeme Bettchen und die nächsten Tage entspannt angehen.
UNESCO-Stadt Luang Prabang (23.11. bis 27.11.)
Was mir von allen Seiten empfohlen wurde, war der Kung Si Wasserfall in der Nähe der Stadt. Das habe ich direkt für diesen Tag angedacht. Am Abend habe ich noch einen Zettel für einen günstigen Shuttleservice an einem Baum gesehen und damit dann den Trip gebucht. Es gibt 3 verschiedene Abfahrtszeiten und ich nehme den Mittagstermin um 1, damit ich den Morgen gemütlich Zeit habe. Leider kommt der Shuttle 40 Minuten zu spät und ist auch noch rappelvoll. Der Herr, neben dem der einzig freie Platz ist, sieht es auch nicht ein, in die Mitte zu rutschen, und so muss ich da mal wieder eine knappe Stunde ausharren. Aber wird schon.
Als wir ankommen, sagt der Fahrer, wann wir uns wieder treffen, allerdings zieht er auch die 40 Minuten von den eigentlichen 2,5 Stunden vor Ort ab, was ich ziemlich bescheiden finde. Aber er sieht es auch nicht ein. Also mache ich mich mit der Amerikanerin neben mir auf den Weg und wir verweilen eine ganze Zeit am ersten Wasserfall, in dessen Becken man auch gut baden kann. Kurz vor knapp, weil ich die Zeit vergessen habe, sprinte ich noch mal weiter nach oben, um die anderen, wirklich hübschen Wasserfälle mit ihrer tollen blauen Farbe zu bestaunen. Auf dem Rückweg treffe ich Luisa und Timo, die ich in Vang Vieng kennengelernt habe, zufällig wieder, und wir verabreden uns für den Abend zum Essen.
Dann geht es auch wieder zurück, wieder besteht der Herr auf seinen Platz, aber gut. Als wir ankommen, ist die Sonne bereits untergegangen und ich laufe noch mal eine kleine Runde am Fluss entlang. Es ist einfach ein uriges Städtchen, richtig harmonisch und zum Wohlfühlen. Ich sehe mir dann Bambusbrücke eins am Mekong an - diese wird nur zur Trockenzeit aufgebaut, um die gegenüberliegende Seite zu erreichen. Es gibt auch noch eine zweite Brücke, weiter in der Stadt, damit die Fußgänger hier schön und schnell drüber marschieren können. Dieses Vergnügen kostet allerdings jeweils etwa 1 Euro. Heute mache ich es nicht, aber wenn noch Zeit ist, nehme ich es mir die Tage mal vor.
Für diesen Tag lasse ich erst mal die schönen Eindrücke des Tages und des wunderschönen Kung Si Wasserfalls sacken und genieße noch den milden Abend. Dann meldet sich Luisa und wir gehen zusammen essen, die beiden fliegen schon am nächsten Tag nach Thailand weiter. Lustigerweise sind wir auch zeitgleich auf der Insel Koh Phangan in Thailand, und verabreden uns mal grob für die Fullmoonparty. Einfach witzig. Für mich geht es dann wieder ins Hotel, was mit einem ca. 2 Kilometer langen Spaziergang verbunden ist. So kann ich wieder einen weiteren Teil der Stadt erkunden und auch im Dunkeln hat sie noch immer ihren Charme. Dann geht es ins Zimmer und bald ins Bettchen. Dort schaue ich mir noch mal an, was man hier alles noch machen kann bzw. sollte. Man will ja nix verpassen ;)
Ab auf den Berg - Mount Phu Si (25.11.)
Wieder ein entspannter Morgen, den ich hier verbringe. Das Zimmer ist sehr gemütlich und die Rollläden so dunkel, dass ich lange schlafen kann. Zumindest bis zum Frühstück :)
Kurz nach Mittag mache ich mich dann wieder auf einen Stadtspaziergang auf. Mein Ziel ist dieses Mal der Mount Phu Si mit dem Tempel sowie der Königspalast. In einem Artikel habe ich mal gelesen, dass man schöner hoch laufen kann, wenn man nicht von der Hauptstraße am Nachtmarkt/Palast hoch läuft, sondern von der Straßenseite am Fluss. Das mache ich dann auch und genieße noch die friedvolle Aussicht auf den Nam Khan Fluss. Dann nach ein paar Kilometern kommt der recht unscheinbare Weg zum "Gipfel" hoch. Mal wieder Treppen, mein Herz tanzt. Unterwegs kommt man bereits an verschiedenen Buddha-Statuen vorbei, auch einem liegenden, der entspannt in die Gegend schaut. Somit ist dann der Aufstieg auch nicht so schlimm und oben werde ich mit einer tollen Aussicht auf Luang Prabang und das Umland belohnt, weil der Himmel klar ist und das Wetter toll.
Deshalb verweile ich hier auch etwa eine Stunde und genieße die Ruhe und die Aussicht. Dann geht es die andere Seite runter, wo mir tatsächlich viele Leute entgegenkommen. Auf dem Hinweg war es gerade mal eine Person. Unten angekommen landet man quasi direkt am Königspalast, den ich mir von außen ansehe und auch den integrierten Tempel. Es ist nicht ganz so viel Prunk wie anderswo, was wieder mehr Charme mit sich bringt. Für den Sonnenuntergang habe ich vor, mir ein kleines Restaurant oder einen Imbiss am Mekong zu suchen, dort zu essen und den Sonnenuntergang anzusehen. Also laufe ich noch die ganze Promenade ab und finde ein süßes Restaurant, das mit Treppen zum Mekong führt. Also nicht ganz, aber mit Terrasse und fantastischem Blick. Also gehe ich runter, aber es ist kein Mensch da. Auch kein Angestellter, nur irgendwann sehe ich jemanden in einer Ecke schlafen. Und eine Katze, die etwas aufschreckt, als ich mir mein Plätzchen suche. Ich lege mich entspannt auf eine Art Liege und warte, bis jemand kommt. Aber nichts. Scheint wohl nicht zu laufen hier, was schade ist, da es so nett ist. So sehe ich den Sonnenuntergang fantastisch und entspannt und gehe dann wieder hungrig weiter, gab ja nix.
Also entscheide ich mich, in die In-Bar Utopia zu gehen, weil jeder so davon schwärmt. Dort ist es auch wirklich sehr nett und anschließend geht der Stadtspaziergang auch am Abend weiter, nur wieder im Dunkeln und dieses Mal nehme ich noch die andere Strecke, sodass ich auch wirklich die ganze Stadt mittlerweile zu Fuß abgegangen bin. Also den Teil, der sich auf der kleinen Halbinsel befindet. Die Bambusbrücke ist bei Dunkelheit sehr hübsch beleuchtet. Dann geht es zurück und am nächsten Tag heißt es dann schon wieder: Letzter Tag. Da habe ich noch keine großen Pläne, außer dass ich mich abends mit Katja und Reinhard verabredet habe, weil wir quasi Abschied unserer "gemeinsamen" Reise feiern wollen. Die beiden fliegen nach Hongkong weiter und ich fahre in den Norden zur Gibbon Experience. Für den Rest des Tages plane ich nichts, vielleicht wieder ein weiter Spaziergang auf die andere Seite des Nam Khan. Die kenne ich ja noch nicht, und einmal über die Bambusbrücke laufen.
Letzter Tag in Luang Prabang (26.11.)
Heute heißt es mal nicht: Gemütlich den Tag starten, sondern früh mit Wecker aufstehen. Luang Prabang ist nämlich bekannt dafür, dass man die Mönche dabei beobachten kann, wie sie morgens ihren Almosengang durchführen. Hierbei sitzen die "Geber" mit Essen am Wegesrand und die Mönche sammeln ihre Essensrationen für den Tag ein. Das möchte ich mir auch ansehen und nehme den Wecker um 4:45 Uhr in Kauf. Dadurch schlafe ich wieder etwas unruhig und höre früh die Glocken, die die Mönche morgens sehr laut schlagen. Ich laufe um die Ecke, denn es ist wohl nicht weit von meinem Hotel entfernt. Hier wird bereits aufgebaut und viele Einheimische versuchen, den Touristen das Essen zu verkaufen, um sich hinzusetzen und den Mönchen was zu geben. Dafür werden an der ganzen Straße kleine Plastikstühle aufgestellt. Um halb 6 kommen die Mönche dann aus ihren Tempeln und es geht los. Mittlerweile sind auch viele Busse angereist und die Touristen setzen sich hin, machen wild Bilder und irgendwie fehlt die Tradition und der besondere Moment. Ich beobachte das Ganze und gehe die ganze Tour mit den Mönchen. Um die Ecke, abseits der Touri-Straße, sind keine Touristen mehr, sondern Einheimische und auch Kinder, die selbst nach Essen fragen. Dabei geben dann die Mönche wieder etwas von ihren gesammelten Gaben ab. Ein Hund begleitet die Gruppe und wimmert und jault, dreht sich immer wieder um. Als die Mönche dann in ihren Tempel gehen und mit einem Gebetsgesang für die Gaben danken, wird klar, dass die Hunde in dem Tempel wohnen und einfach überglücklich sind, dass die Mönche zurück sind. Total süß. Dann ist das ganze Event rum. Anscheinend denkt man drüber nach, diese Zeremonie hier aber nicht mehr durchzuführen, weil es einfach zu touristisch geworden ist.
Ich bleibe dann noch eine Weile zum Sonnenaufgang auf einem Mäuerchen am Fluss und gehe danach noch mal ins Bett. Am frühen Nachmittag gehe ich dann wieder zu einem Spaziergang los und treffe an der Bambusbrücke, die ich überqueren will, zufällig Katja und Reinhard und wir verabreden uns für den Abend. Dann zahle ich meinen Beitrag für die Brücke und laufe das interessante Gestell rüber auf die andere Seite. Ich finde es faszinierend, was man sich hier ausdenkt, und wieder mal stelle ich mir vor, wie es hier wohl in der Regenzeit aussehen muss. Wenn der Fluss viel höher und kräftiger ist. Denn dann würde die Brücke nicht halten. Auf der anderen Uferseite spaziere ich noch etwas umher, aber die andere Seite ist eindeutig die schönere. Zurück laufe ich dann über die alte Brücke, auf der nur Fußgänger und Zweiräder den Fluss überqueren können. Dann drehe ich noch eine weitere große Runde auf die andere Seite der Stadt und treffe dann Katja und Reinhard in einem kleinen, süßen Café zum Abschiedsessen. Schon ein wenig schade zu wissen, dass man sich nun nicht mehr treffen wird auf der Reise, weder zufällig, noch geplant. So verbringen wir noch einen schönen Abend und dann gehe ich wieder meinen allabendlichen Nachtspaziergang zurück. Dann heißt es auch für mich wieder packen, da am nächsten Morgen um halb 8 ein TukTuk kommt, das mich zum Anleger für das Slowboat nach Huay Xai bringt. Also wieder früh raus. Die Tage in Luang Prabang waren sehr schön, mit vielen Eindrücken, Kilometern und auch viel Entspannung. Nicht zu vergessen natürlich die herrlichen Sonnenuntergänge.
Mit dem Slowboat von Luang Prabang nach Huay Xai (27. und 28.11.)
Früh am Morgen sitze ich in der Lobby bereit, verabschiede mich noch von dem kleinen Welpen aus dem Hotel, den ich nur ungern zurück lasse, weil er von niemandem geknuddelt wird und ganz alleine ist. Aber hilft ja nix. Nachdem er auf meinem Schoß eingeschlafen ist, kommt mein Transport und ich muss gehen. Dann geht es los und wir fahren mit dem TukTuk zum Bootsanleger, der etwa eine Viertelstunde vor der Stadt liegt. Dort ist der Weg nach unten mit Treppen gepflastert und es ist ein kleines Abenteuer mit dem Koffer. Aber alles machbar und dann gehts an Bord. Die Sitzmöglichkeiten sind ausrangierte Van-Sitze, die auch einfach nur so auf dem Boden stehen, also nicht festgemacht. Hat was. Ich habe dann sogar einen Zweiersitz für mich und kann morgens erst mal schlafen. Das Boot ist nicht ganz voll und daher auch recht ruhig. Es zieht nur die zauberhafte Landschaft an einem vorbei, und sonst gibt es nichts zu tun. Ich schlafe viel, auch wenn es morgens noch recht frisch ist, genieße die Aussicht und mal das Gefühl, dass ich eh nichts anderes machen könnte. Also insgesamt eine wirklich tolle Art und Weise, nach Norden zu reisen, auch wenn es natürlich dauert. Unterwegs halten wir immer mal wieder gefühlt mitten im Nichts an und die Einheimischen steigen aus, es werden Sachen transportiert, und am Ufer steht auch gefühlt das ganze Dorf und begrüßt die Reisenden. Viele Kinder spielen am Ufer und am Wasser und es wirkt alles sehr harmonisch. Zum Abschied winken sie dem Boot noch zu. Dieses Bild wiederholt sich eigentlich permanent auf der ganzen Strecke, was natürlich auch dazu beiträgt, dass man länger unterwegs ist. Aber es ist dennoch interessant, wie der Kapitän das Boot in den abgelegendsten Ecken ans Ufer navigiert. Nach etwa 8 Stunden kommen wir zum nächtlichen Zwischenstopp in dem Dörfchen Pakbeng an. Dort habe ich ein kleines Gasthaus gebucht (BKC Villa) und werde abgeholt. Netterweise hilft der Fahrer mir wieder beim Koffer tragen, denn es gibt mal wieder steile Treppen nach oben. Dann geht es ins Zimmer, und da es schon dunkel wird, laufe ich noch mal eine Runde durch den Ort. Viel gibt es nicht zu sehen und deswegen geht es bald zurück. Am nächsten Tag steht die zweite Runde mit weiteren 8 Stunden an. Das Gasthaus sieht sehr nett aus und ich habe ein nettes Zimmer.
Die Nacht war ganz okay, und wieder geht es früh los. Da ich mal wieder nicht so früh essen kann, frage ich, ob sie mir vielleicht anstelle des inkludierten Frühstücks ein Sandwich zum Mitnehmen machen könnten. Und dann gibt es sogar zusätzlich zudem Sandwich noch ein großes Früchtepaket und leckere vegetarische Samosas. Dieses Mal haben wir ein anderes Boot, um halb 9 geht es wieder los und dieses Mal habe ich sogar einen Dreiersitz für mich, sodass ich mich ganz ausstrecken kann. Wieder schlafe ich viel, genieße zwischendurch die tolle Landschaft und später auch die Sonne. Morgens war es wieder recht frisch. Da war die Jacke definitiv hilfreich. Nach weiteren 8 Stunden erreichen wir dann die Friendship Bridge, der neue Grenzübergang zwischen Thailand und Laos, die ich dann am 1. Dezember vor habe, zu überqueren. Eine Viertelstunde später kommen wir dann in Huay Xai an. Es geht ohne Stufen steil bergauf, allerdings asphaltiert. Da man über einen Kilometer vom Dorf entfernt ist, warten die TukTuk-Geier schon drauf, einen abzuzocken. Aber da ich keine Lust habe zu laufen, teile ich mir das TukTuk mit einer kleinen Familie, die nach Thailand weiter wollen. Für etwa einen Euro ist das auch völlig okay. Ich beziehe mein Zimmer im kleinen Gasthaus (Oudomphone Gasthaus, mitten im Dorf), was wirklich sehr basic aber okay ist. Dann gehe ich wieder eine Runde und esse noch mit ein paar Leuten vom Boot eine Kleinigkeit. Dann gehe ich zurück, weil ich das Gepäck noch für die Gibbon Experience packen muss. Da es wieder früh los geht, gehe ich bald ins Bett und muss sagen, ich bin etwas aufgeregt, wie die Tage im Dschungel wohl werden :)
3 Tage bei der Gibbon Experience im Dschungel von Laos (29.11 bis 01.12.)
Morgens um acht heißt es, im Büro der Gibbon Experience einzuchecken. Ich bin sehr gespannt, wie es werden wird.
Es ist eine ziemlich große Gruppe insgesamt mit etwa 30 Leuten. Zunächst bringen wir das Gepäck in den Aufbewahrungsraum, denn in den Dschungel kann man nur einen kleinen Tagesruckack mitnehmen. Dann gibt es eine Begrüßung und Sicherheitseinweisung. Dazu sehen wir uns einen Film an, wie man sich verhalten muss in verschiedenen Situationen und auch beim Ziplining, was allerdings schon einige Jahre alt ist. Dann geht es los: In Trucks fahren wir ca. 3 Stunden lang in ein kleines Dorf nahe des Dschungels. Dort wird in einer Art "Kuppel" das Mittagessen serviert, es ist laut und komplett voll. Hier treffen sich die Neuankömmlinge und die Abreiser. Ich hoffe, dass es nicht ganz so laut sein wird im Baumhaus selber. Dann gehen wir los, es steht eine Wanderung durch den Dschungel bis zum nächsten Punkt an, dabei geht es zunächst eine ganze Weile mehr oder weniger eben, und dann immer wieder recht steil nach oben und mal nach unten. Dann erreichen wir nach ca. einer Stunde den Punkt, wo wir mit der Ziplining-Ausrüstung ausgestattet werden. Diese brauchen wir die nächsten 3 Tage eigentlich durchgehend, da man die Baumhäuser nur per Zipline erreicht. Außerdem gibt es einen Helm und eine Mütze sowie Handschuhe. Dann werden wir auf die unterschiedlichen Baumhäuser aufgeteilt. Ich hatte im Vorfeld schon ein wenig gelesen und wollte daher eigentlich gerne in Baumhaus 1, komme dann aber mit einer kleinen Gruppe (wir sind dann nur 4) in Baumhaus 3 unter. Das ist wohl das kleinste der insgesamt 7 Häuser. Und dann geht es los. Nach einer kleinen mini Teststrecke geht es direkt in extremer Höhe eine ganze Strecke hoch oben über den Baumspitzen über die Zips. Das macht total viel Spaß, allerdings muss man sich immer mal wieder auch an der Leine zum Ziel entlang hangeln, wenn man es nicht bis zum Ende geschafft hat. Dann trennen sich zum Glück die Gruppen und es wird ruhiger. Die anderen Gruppen sind größer, mit 6 bis 8 Leuten. Da finde ich das schon so besser. Nach etwa einer Stunde anstrengender Wanderung und vielen Zips erreichen wir unser Baumhaus am Nachmittag. Dieses hat nur eine Ebene, ein kleines Bad mit Plumpsklo, Waschbecken und Regendusche, sowie einer kleinen Küche, 4 bequem aussehende Matratzen, fette Mosquitonetze und dicke Decken und Kissen. Es sieht recht gemütlich aus. Wir haben eine super Aussicht auf den ganzen Wald. Jede Gruppe hat 2 Guides, unsre heißen Bee und Ju. Beide sehr unterschiedlich, aber sie wissen gut Bescheid und unterweisen uns in alles. Wir ziehen dann in unser Baumhäuschen ein und dann kommen die beiden und bringen uns den Nachmittagsnack. Dazu gibt es Kaffee und Tee und Trinkwasser ist auch genügend vorhanden. Es ist eine gemütliche Atmosphäre und die Pause nach der anstrengenden Anreise tut gut. Meine Gruppe besteht aus Marie aus Schweden, Matt aus England und Agathe aus Frankreich. Die letzten beiden waren schon mit mir auf dem Slow Boat von Luang Prabang in den Norden. Wir alle 4 wollen keine Party, sondern die Natur genießen und hoffen, Gibbons zu sehen und zu hören. Also eine gute Kombination. Dann geht es noch mal eine kleine Ziplinerunde weiter und wir machen noch ein kleines Evakuierungstraining, wie wir agieren sollen, wenn es einen schlimmen Sturm oder Unwetter gibt. Denn dann müssten wir das Baumhaus schnellstens verlassen und in einer Schutzhütte unterschlüpfen. Dabei wird die Zeit gestoppt und wir müssen schnell schnell die Ausrüstung anziehen (ohne Handschuhe, Helm und Co) und schnell das Haus verlassen. In etwa 4 Minuten sind wir alle 6 raus, was als bestanden gilt. :) Trotzdem hoffen wir natürlich, dass nichts der Art passiert, und sehen auch noch, wo der Feuerlöscher ist und wie er funktioniert. Dann gegen 5 verlassen uns die Guides und kommen mit dem Abendessen später wieder. Dann essen wir und sind alleine im Baumhaus. Irgendwie komisch zu wissen, wo man sich gerade befindet, so mitten im Nichts. Keine Geräusche, außer der Sound des Dschungels, mit Zirpen und manchen unerklärlichen Lauten. Faszinierend. Wir essen gemütlich und räumen die Sachen dann in die Spüle. Es gibt hier wohl Ratten, da muss man etwas aufpassen, wo man die Sachen hin bringt. Außerdem habe ich mal gehört und gelesen, dass es handtellergroße Spinnen hier gibt. Davor hat es mich die ganze Zeit im Vorfeld gegruselt, und auch auf die Ratten hatte ich keine Lust. Allerdings haben wir Glück, bisher ist nicht eine Spinne bei uns zu sehen. Unser kleines Schlaflager wurde zwischenzeitlich noch von 2 einheimischen Mädels aufgebaut und sieht echt gemütlich aus. Der Sonnenuntergang ist auch wunderschön und von unserem Baumhaus aus super zu sehen. Dann wird es dunkel, wir spielen noch Karten, unterhalten uns gut und dann verharren wir stundenlang mit Sterne gucken, denn die sind hier von der Aussicht perfekt zu sehen und der ganze Himmel ist voll. Es ist klarer Himmel und einfach toll. Wir haben gute Gespräche, und jeder singt ein sternenbezogenes Lied in seiner Sprache. Für mich kommt da direkt "Stääne" der Klüngelköpp in den Sinn und es ist wirklich eine schöne Zeit. Dann geht es irgendwann ins Bett, es ist zwar kühl draußen, aber die dicken Decken sind super. Nachts hört man die Ratten, bzw. haben wir schon eine am Abend gesehen, die sich etwas über die Reste in der Spüle hermacht. Aber alles im Rahmen und in dem dicken Netz fühlt man sich auch sicher. Also kann man hier echt gut schlafen.
Am nächsten Morgen werden wir früh durch das Ziplinegeräusch wach, denn die beiden Guides kommen uns abholen. Die Aussicht auf den mit Nebel bedeckten Dschungel ist super. So friedlich. Es ist 6 Uhr und wir machen eine kleine Dschungelwanderung, um vielleicht ein paar Tiere zu entdecken. Wir sehen ein paar schwarze Rieseneichhörnchen, die ich damals schon in Malaysia gesehen habe, aber leider keine Gibbons. Nach ca. einer Dreiviertelstunde geht es wieder zurück. Dann bringen die Mädels das Frühstück gegen 8 Uhr und um etwa 9 Uhr machen wir uns wieder auf. Es geht dieses Mal zu Besuch in die anderen Baumhäuser. Diese Tour macht jedes Baumhaus, um zu sehen, wie die anderen sind und viel Ziplining und Wanderungen. Es ist sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Auf einer langen Rundtour, bei der man 6 sehr lange, hohe Zips hat, sehen wir die Gibbons in den Baumzipfeln turnen. Das ist sehr schön. Die Baumhäuser sind alle sehr unterschiedlich, viele haben Ferngläser, was wir leider nicht haben. Manche haben sogar 3 Stockwerke, aber mir gefällt unser kleines Idyll dann doch besser, auch wenn manche der anderen etwas "moderner" sind. Wir haben die beste Aussicht, denn die anderen liegen mitten in den Bäumen und nicht so hoch, und es gibt auch überall die Spinnen. Wir liegen vielleicht zu hoch, um Spinnen zu haben. Wer weiß :) Dann geht es erst wieder zu unserem Haus, dort gibt es einen Mittagssnack und wir machen ein kleines Nickerchen. Alles sehr gemütlich. Dann am Nachmittag geht es noch zu den restlichen Baumhäusern. Die Wanderungen und das Zippen, bzw. das Entlanghangeln, ist sehr anstrengend. Aber auch ein einmaliges Erlebnis, was sehr viel Spaß macht. Dann geht es wieder zurück, das Abendessen kommt (es gibt immer ausreichend viel und wir können meistens gar nicht alles aufessen) und dann geht das Abendprogramm wieder los. Der Sonnenuntergang präsentiert sich wieder ganz zauberhaft. Die Guides verabschieden sich wieder, wir spielen Karten, reden und gucken wieder Sterne. Bei den Gesprächen entsteht auch eine kleine Geschichte, die beginnt mit: A German, a French, a Swedish and an English Man are sitting in a treehouse... Das ist echt witzig und zieht sich dann auch die ganze Zeit so durch. :) Ist aber wohl eher situativ schön. Dann schlafen wir wieder. Nachts werde ich wach, weil ich ein Knabbergeräusch recht nah bei uns höre, kann aber auch mit Taschenlampe nichts ausfindig machen. Dann ist es etwas schwer, wieder einzuschlafen. Aber dann bin ich um 6 wieder wach und schaue mir die morgendliche ruhige Natur an. Und dann starten die Gibbons mit dem Singen. Das ist wirklich total toll und einige Minuten habe ich das auch nur für mich. Dann wecke ich die anderen auf, bzw. Marie war schon wacht, und dann entstehen natürlich auch Geräusche, was etwas störend ist. Dennoch ist es schön und ich freue mich, dass wir sie hören können. Die Guides meinten zuvor, man würde sie nur in der Regenzeit hören, aber wir haben auch schon festgestellt, dass die Aussagen nicht immer so ganz stimmig sind. Kann aber auch an der Sprachbarriere liegen. Dann kommt das Frühstück und gegen 9 machen wir uns auf den Rückweg. Wir können noch ein paar extra Ziprunden drehen und erreichen dann gegen Mittag wieder das Village, wo es wieder Mittagessen gibt und wir uns von den Guides verabschieden, bevor wir dann wieder zurück fahren. Die Gibbon Experience ist nun vorbei und es war wirklich ein Abenteuer. Sehr anstrengende Wanderungen, fantastische Natur und spaßiges Ziplining. Und viele Tiere und auch Gibbons gesehen und gehört. Die Gibbons sind wohl auch recht selten, was umso schöner ist. Im Dorf zurück holen alle ihre Sachen und die Gruppen lösen sich langsam auf. Für mich geht es direkt am Nachmittag noch nach Thailand weiter. Da ich nicht genau wusste, wann wir wiederkommen, war es noch nicht ganz klar, ob ich noch einen Bus nach Chiang Rai erwische. Aber wir sind gegen 2 Uhr zurück und um 4 geht der Bus, also alles perfekt.
Mit dem Bus von Houay Xai in Laos nach Chiang Rai in Thailand (01.12.)
Nachdem wir also mit der Gibbon Experience um 2 im Büro zurück sind, lade ich noch mein Handy und ich fahre mit einem amerikanischen Paar mit dem TukTuk zum Busbahnhof. Für 10 Euro kann man auch direkt vom Ort alles buchen, insgesamt ist es aber 2 Euro günstiger, wenn man es selber macht, was auch kein Problem ist. Das Ticket kaufe ich am Schalter, der Bus wartet schon und dann heißt es Bye Bye Laos. Eine wirklich tolle Zeit in Laos geht vorbei und ich bin auch hier ein wenig wehleidig, das Land zu verlassen. Der Bus ist sehr bequem und nicht voll, sodass ich einen Zweier für mich habe. Insgesamt ist die Fahrt nach Chiang Rai mit etwa 2 Stunden angesetzt. Der Grenzübergang ist auch recht einfach. In Laos darf man noch mal einen extra Dollar zahlen - weil Wochenende ist - und in Thailand die Einreise geht auch schnell. Mit den ganzen Sachen muss man durch die Grenze, und der Bus wartet dann in Thailand auf einen. Also insgesamt viel einfacher und entspannter als zum Beispiel bei der Einreise nach Laos aus Kambodscha. Alle sitzen recht schnell wieder im Bus, allerdings wartet der Bus dann doch noch eine Weile und wir fahren erst eine Stunde später weiter. Scheinbar werden noch ein paar Einheimische eingesammelt und wir müssen warten. Dann ist es schon dunkel und wir kommen gegen 8 in Chiang Rai an. Dort habe ich mir ein kleines Zimmer in einem Hostel am Busbahnhof gebucht, allerdings werden wir an einem anderen Terminal außerhalb der Stadt abgesetzt. Da es schon spät ist, fahren keine Busse mehr in die Stadt und die TukTuk-Fahrer sind schon heiß drauf, uns abzuzocken. Die beiden Amis sind noch dabei, und wir teilen uns dann ein Taxi für etwa einen Euro pro Person. Das Hostel (Busket Hostel) ist recht schnell gefunden und ich freue mich auf eine richtige Dusche und ein Bett. Dann bin ich also in Thailand.